Ausstellungsbeschreibung
2010 begann der Fotograf Arne Schmitt (* 1984) mit einem umfangreichen Projekt. Gegenstand dieser Untersuchung war die Nachkriegsarchitektur der BRD zwischen 1945 und 1970, die den Raum innerstädtischer Erfahrung in Westdeutschland nahezu allgegenwärtig bestimmt.
„Ausgehend von der deutschen Nachkriegsgeschichte, Begriffen wie ‚Stunde Null’, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder bereiste ich gezielt spezifische Städte in den alten Bundesländern, um Gebäude und städtische Formationen zu fotografieren, die für diese Zeit – etwa zwischen deutscher Kapitulation und Deutschem Herbst – als exemplarisch gelten können. So entstanden fotografische Essays, die sich beispielsweise mit dem Bonner Regierungsviertel, der Frankfurter Altstadt, dem Mainzer Rathaus oder dem Stadtzentrum Wolfsburgs beschäftigten. Diese organisierte ich argumentativ, zu Themen wie der Rekonstruktion alter Stadtstrukturen, Formen neuer Repräsentationsarchitektur oder dem deutschen Brutalismus.“ (A. Schmitt 2011)
Arne Schmitt verwendet eine betont nüchterne, lakonisch anmutende Bildsprache. Ihn interessieren Annäherungsweisen, Ansichten und Details, die eine analytisch differenzierende Auseinandersetzung ermöglichen. Welche Erfahrungen, welche Ideen von einer zukünftigen Gesellschaft und ihren Menschen und welche Funktionsvorstellungen von öffentlichem Räumen schrieben sich in diese Architekturen ein? Arne Schmitt geht dem in 282 Aufnahmen nach, die zu 29 Fotoessays in 13 Kapitel geordnet sind.
Mit „WENN GESINNUNG FORM WIRD“ schloss Arne Schmitt im Juli 2011 sein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (bei Elisabeth Neudörfl, im Anschluss bei Heidi Specker) ab.
Für die Ausstellung „WENN GESINNUNG FORM WIRD / Verflechtungen“ zeigt Arne Schmitt eine Auswahl von 14 Aufnahmen. Im Zentrum stehen Überlegungen zu den sozialen, politischen und biografischen ‚Verflechtungen’ (Werner Durth) jener Architekten und Städteplaner, die die Nachkriegsarchitektur der BRD prägten.
Quelle: Sprengel Museum Hannover
Buchveröffentlichung
Wann und wo
Sprengel Museum Hannover
Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover
17. Oktober 2012 bis 3. März 2013
Begleitprogramm:
29.11.2012 um 12 Uhr: 20-Minuten-Gespräch