Arndt als Reibungsfläche des Zeitgeistes

Groß Schoritz (PA). Am Samstag, den 16. Februar 2020, war einer der profundesten Kenner des Werkes des Rüganers Ernst Moritz Arndt im Gutshaus Groß Schoritz zu Gast: Dirk Alvermann. Sein Thema? "Arndt, die Deutschen und die Anderen".


Dabei wusste er inhaltlich mit seinen Ausführungen zum Wandel Arndts (in Bezug auf den Volksbegriff) durchaus zu überraschen. Schließlich hinterfragte sich der Rüganer Ernst Moritz Arndt nicht nur selbst, sondern revidierte auch seine Sichtweisen im Lauf des fortschreitenden Alters. Alvermann dazu:

"Wer seine Schriften liest, spürt den Spaß an der argumentativen Auseinandersetzung. Wie er in seinen letzten Lebensjahren über die Schwerfälligkeit der Deutschen urteilt und von gleichwürdigen Menschen überall auf der Welt spricht, zeigt eine Nachdenklichkeit, die man heute manchem wünschen würde, der über Arndt urteilt."

Mit der wieder gut besuchten Veranstaltung im Arndt Geburtshaus ist der Blick auf die vielschichtige Persönlichkeit des Rüganers sicher um Einiges in der Bandbreite erweitert worden. So dürfte durchaus auch für viele überraschend gewesen sein, dass er sich auch für die utopistisch-frühmarxistischen Schriften interessierte. Schon seine Abhandlungen zur Leibeigenschaft dürften ihn heute ohnehin schwer in eine Kategorie der politischen Schubladen unserer Tage einordnen lassen. Und ist es nicht auch so, dass Arndt zwar die französiche Revolution ablehnte, ihr gleichzeitig aber zugestand, erst moderne Prägungen möglich gemacht zu haben? Sicher ausreichend Gründe, weshalb sich der wohl bekannteste Sohn der Insel mit seinem Werk auch zukünftig als ideale Reibefläche für die Zukunft eignet. Und eine Frage dürfte sich auch an diesem Tag für viele Gäste ergeben haben: Wie offen sind wir selbst gegenüber neuen Ideen und Entwicklungen? Michael Erben, Co-Vorsitzender der Arndt-Gesellschaft, warf schon einmal den Blick von Arndt aus in die Gegenwart:

„Ernst Moritz Arndt hat mit seiner sprachlebendigen Auseinandersetzung mit den persönlichen und politischen Umständen seiner Zeit Türen zu neuem Denken aufgestoßen. Das Experimentelle eines noch nicht existierenden deutschen Nationalstaats mag uns heute nicht mehr umtreiben. Dafür sind es jetzt die Globalisierung und die Digitalisierung, die entweder verunsichern oder ermutigen."


Vormerken sollte man sich indes Samstag, den 14. März 2020. Um 15.00 Uhr wird Holger Teschke zu Gast im Arndt-Geburtshaus sein, um gemeinsam mit den Gästen in die Sagenwelt Arndts einzutauchen. Dabei wird es u.a. um das Märchen vom gläsernen Schuh gehen.


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