Die Streitkräfte sind bereit, auf jede von der Regierung geforderte Bestimmung mit dem Dekret zur Ausrufung des Alarmzustands zu reagieren, das am Samstag (14.03.2020) vom Ministerrat gebilligt wird, wie vom Regierungspräsidenten Pedro Sánchez angekündigt.
Bei seinem Auftritt kündigte der Chef der Exekutive die Mobilisierung aller staatlichen Mittel zum Schutz der Gesundheit der Bürger an. "Wirtschaftliche und gesundheitliche Ressourcen, sowohl öffentliche als auch private, zivile und militärische, zum Schutz aller Bürger", betonte Sánchez.

Das Verteidigungsministerium hat in den letzten Tagen darauf hingewiesen, dass es die Mobilisierung der Streitkräfte nicht in Betracht gezogen hat, weil Spanien noch nicht in diesem Szenario war. Die Armee, die Marine und die Luftwaffe erinnern jedoch daran, dass ihre Truppen bei jeder Regierungsentscheidung stets im Dienst sind.
Die Erklärung des Alarmzustands sieht keine spezifischen Interventionen der Streitkräfte vor, was nicht bedeutet, dass solche Umstände nicht auch die Militärverwaltung betreffen, wie das Verteidigungsministerium betont.
Unter diesen Umständen übernimmt die Regierung, die die Militär- und Verteidigungspolitik leitet, alle in der Verfassung und im Organgesetz über die Alarm-, Ausnahme- und Belagerungszustände vorgesehenen außerordentlichen Befugnisse und bestimmt die Militärbehörde, die unter ihrer Leitung die entsprechenden Maßnahmen durchführt.
Quellen des Verteidigungsministeriums bestehen darauf, die Ereignisse nicht vorwegzunehmen, bis der Ministerrat am Samstag grünes Licht für den Erlass gibt, der den Alarmzustand auslöst. Sie bestreiten jedoch, dass die Bilder, die angebliche Militärkonvois zeigen, die in Madrid einfahren und in sozialen Netzwerken zirkulieren, Realität sind.
In jedem Fall verfügen die Streitkräfte über die Mittel, um mit den zivilen Behörden zusammenzuarbeiten. So haben sie beispielsweise die Möglichkeit, Feldkrankenhäuser mit allen verfügbaren Diensten in Rekordzeit einzurichten.
Eine der wichtigsten Einheiten, auf die die Regierung zurückgreifen könnte, ist die Militärische Notstandseinheit (UME), die über biologische und ABC-Fähigkeiten verfügt. Die Einheit hat gegenüber Europa Press erklärt, dass sie über keine spezifische Anordnung zum Alarmzustand verfügt, aber ständig bereit ist, ihre Fähigkeiten bei Bedarf zur Verfügung zu stellen.
Gleichzeitig hat die UME in den letzten Tagen an extremen Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus gearbeitet, um seine maximale Kapazität jederzeit aufrechtzuerhalten, wobei sie alle vom Gesundheitsministerium empfohlenen Maßnahmen ergriffen und mit einigen eigenen Anweisungen verstärkt hat.
Das spanische Heer seinerseits löste im Juni letzten Jahres die Agrupación Hospital de Campaña auf, verteilte aber seine Fähigkeiten an die Agrupaciones de Sanidad Nr. 1 und Nr. 3, und nun ist jede von ihnen in der Lage, eine ROLE 2E-Ausbildung im Bereich der Gesundheitsbehandlung durchzuführen.
Das bedeutet, dass sie über die Mittel für Feldkrankenhäuser verfügen, die u.a. Primärchirurgie, Intensivmedizin, CT, Labor oder Telemedizin durchführen können.
Darüber hinaus gibt es aber auch zwei Militärkrankenhäuser in Spanien, das Hospital Central de la Defensa Gómez Ulla in Madrid und das Hospital General de la Defensa in Saragossa. Im 22. Stock des Gómez Ulla befindet sich die Hochspannungs-Isolationseinheit für NRBC-Kontamination.
