Nach dem Abschied von Br.Martin unternahm ich noch einen Spaziergang durch die abendliche Altstadt (siehe Foto), um mich etwas aufzuheitern, als mein Blick auf ein kleines Mädchen fiel, das in seinem grünen Röckchen scheinbar aus purer Lebensfreude ein paar Tanzsprünge machte. Kinder, die nach Einbruch der Dunkelheit noch auf der Straße sind, sind hier nicht ungewöhnlich. Sie bemerkte meinen Blick und kam sofort auf mich zu: „Un dolar.“ Auch das nichts Ungewöhnliches. Ich lehnte ab, sie folgte mir noch ein paar Schritte und hatte dann mit erfahrenem Jägerinnenblick ein neues Ziel erspäht: Ein junges Paar, offensichtlich Touristen. Sie hängte sich an die Frau, und schon nach wenigen Schritten hatte sie etwas in der Hand. Gleich anschließend kaufte sie sich eine Tüte Erdnüsse bei einem fliegenden Händler. Das Mädchen sah gut genährt und gut gekleidet aus. Was hat die Touristin ihr beigebracht ? Dass man leicht an Geld kommt, wenn man ein schönes, unschuldiges Lächeln hat. Und wird das Mädchen in 10 Jahren vielleicht seinen Körper statt seines Lächelns verkaufen ? Auch das wäre auf Kuba nicht ungewöhnlich.