Oft geht es in den Coachings auch um Ärger und Wut. Ärger und Wut über verpasste Chancen, andere Menschen und – auf sich. Viele Menschen sind sehr sehr wütend auf sich selbst. Manchmal mehr als auf alle anderen. Das interne Batallion an Inneren Kritikern hat da immer sehr sehr viel zu tun. Ärger und Wut entstehen oft aus Enttäuschung. Meistens aus der Enttäuschung, etwas nicht bekommen zu haben oder nicht adäquat (so wie ich das ursprünglich wollte) behandelt worden zu sein.
Alte Gefühle. Wenn bei einem kleinen Kind die Enttäuschung kommt, ist die erste Reaktion Protest. Protest schlägt um in Ärger und Wut und wird laut.
Ärger und Wut sind nicht gern gesehen
“Meinen Ärger und meine Wut machen mich nicht liebenswert” – das ist eine der ersten Lektionen die wir lernen – unser Protest wird nicht gerne gesehen. Deshalb werden wir irgendwann leiser. Protestieren nur noch innerlich (Teile unserer Inneren Kritiker) und passen uns an. Und lernen aber gleichzeitig, dass wir auf alle Dinge, die uns vorenthalten werden, nach demselben Reiz-Reaktionsschema arbeiten: Ärger und Wut. Entweder nach außen oder nach innen.
Aber – Ärger und Wur sind meistens nur Handlungen, um nicht das (nochmals) spüren zu müssen, was eigentlich darunter liegt – das Gefühl der Unverbundenheit, des Alleingelassenwerdens, der Not und der Trauer. Es sind die Überlebens-Mechanismen, die wir uns für solche Situationen angeeignet haben. Aber – wir sind älter geworden und hätten eigentlich die Möglickeit uns heute als Erwachsene selbst die Verbundenheit zu geben. Hätten. Wenn es diesen Automatikmodus nicht gäbe.
Und vielleicht sind Sie bereit für einen Ärger- und Wut-Checkup Ihres Lebens. Wenn Ärger und Wut Themen in Ihrem Leben sind. Wenn nicht, sollten wir uns trotzdem auch darüber unterhalten. Denn Ärger und Wut sind reine Energie. Was täten wir im Leben auch ohne diese Energie? Solange sie zielgerichtet eingesetzt wird.