Argentinien: Schulden und Staatspleite

Hedgefonds und Besitzer anderer Anleihen haben Argentinien in den Bankrott gestürzt. Es ist bereits die achte Pleite. Das Land wolle die Summe von fast zehn Milliarden Dollar innerhalb von fünf Jahren zurückzahlen. Auch an seinen größten Einzelgläubiger: Deutschland.

Bereits am 30. Juli ist die Frist für Argentinien verstrichen. Die Verhandlungen mit New York sind gescheitert und die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) strafte das Land prompt mit der vorletzten Stufe auf der Skala ab, dem Zahlungsausfall in einigen Bereichen. Im Besonderen sind die Forderungen von 1,3 Milliarden Dollar der Hedgefonds NML Capital und Aurelius nicht beglichen worden. Aber auch Besitzer anderer Anleihen sind Gläubiger. Argentinien beteuert jedoch für diese schon 539 Millionen Dollar überwiesen zu haben. Jedoch kann die Bank New York Mellon das Geld nicht auszahlen, da zuerst die Schulden gegenüber der Hedgefonds beglichen werden müssen. Deutschland wartet auf die Rückzahlung von 2,6 Milliarden Euro und ist damit größter Einzelgläubiger.

“Argentinien hat bezahlt”

Aus Sicht des argentinischen Wirtschaftsministers Axel Kicillof ist die Aussage, das Land sei zahlungsunfähig, schlichtweg eine Lüge. “Default ist, wenn einer nicht bezahlt. Und Argentinien hat bezahlt”, betont er. Er kritisierte, dass die Hedgefonds ihr Geld sofort und in größerem Umfang zurückerstattet bekommen wollen und dies für die Zukunft des Landes keine Lösung sei. Auch stellte er die Einstufung von S&P in Frage und sehe sie nicht als unparteiisch an.

Am wirtschaftlichen Abgrund

Die Folgen sind durchaus dramatisch. Die Wirtschaft des Landes hängt am seidenen Faden. Daniel Pollack, Schlichter in dem Verfahren, warnte mit den Worten, dass ein Zahlungsausfall “ein ziemlich reales und schmerzvolles Ereignis” sei, das den Menschen wehtun würde. Schon jetzt ist anhand der Landeswährung Peso zu erkennen, dass es um Argentinien sind sonderlich gut steht. Momentan erhält man für einen Dollar 8,27 Pesos. Ein Wert, der immer weiter steigt und nichts Gutes verheißt. Die ausländischen Waren werden für die Argentinier immer teurer, eine Inflation ist kaum absehbar. Die Touristen wiederum dürfte es freuen, wenn ihr Urlaub günstiger wird.

Zahlt Argentinien die Schulden nicht zurück, wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass noch weitere Kredite aus dem Ausland folgen. Somit würden über kurz oder lang die Steuern und Abgaben im eigenen Land erhöht, was bei dem Großteil der Menschen für Unmut sorgen wird. Bereits jetzt haben viele mit Entlassungen zu kämpfen. Diejenigen, die noch Arbeit haben, sind jedoch mindestens genauso arm dran: Ein Großteil muss nämlich die gleiche Einkommenssteuer wie Reiche bezahlen.

Zukunft des Landes

Der Nährboden für eine Krise ist gewaltig. Im Herbst 2015 stehen die Wahlen eines neuen Präsidenten und vieler Provinzregierungen an. Keine gute Ausgangslage für die jetzige Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner. Sie bestreitet ebenfalls wie Kicillof die Zahlungsunfähigkeit und baut auf ihre immer noch ansehnliche Beliebtheit. Der Vorschlag einer Gruppe argentinischer Banken, eine garantierte Summe von 250 Millionen Dollar verspätet zu zahlen, wurde abgelehnt. Unruhen der Bürger dürften nicht fern sein, wenn die Zustände sich nicht verbessern. Eine katastrophale Auswirkung für den Tourismus, denn viele würden somit von einer Reise in das Land absehen, was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Die Uhr tickt.

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