Der Nationalpark Rio Pilcomayo - unbekanntes Paradies
Der Rio Pilcomayo Nationalpark liegt im Norden Argentiniens an der Grenze zu Paraguay, in Formosa, der ärmsten Provinz Argentiniens, und ist somit kein attraktives Touristenziel. Neben Drogenhandel und Korruption gibt es auch noch Konflikte mit der indigenen Bevölkerungsgruppe der Qom.
Der Park ist 520 m² groß, also etwas größer als Köln. Er bietet einen Lebensraum für 45 Fischarten, 32 Amphibienarten, 324 Vogelarten und 85 Säugetierarten. Das Landschaftsbild wird von einem endlosen Palmenmeer und Savanne geprägt, unterbrochen von Sümpfen, Bächen und Trockenwäldern. Der größte Süßwasserbehälter ist die Laguna Blanca - die weiße Lagune.
Es gibt zwei Eingänge zum Park; einer führt zum Hauptteil mit Palmenmeer, der andere liegt an der Lagune. An beiden Eingängen erwarten euch kostenlose Zeltplätze mit sanitären Anlagen und Grillplätzen. Als wir dort waren, war da niemand und monatlich campen dort wohl nur an die zwei Touristen.
Wie der Zufall es wollte, lernte ich den Nationalpark-Ranger Leandro kennen, der gerade auf dem Heimweg von Buenos Aires in den Park war. Wir packten unsere Sachen innerhalb von einer halben Stunde zusammen und tuckerten zu viert los: Meine Freundin Sonia, bei der ich wohne, ihr Freund, der Ranger und ich.
Die Fahrt mit dem Auto dauert um die 15 Stunden. Man sollte sich vorher gut über die Wetterlage erkundigen. Wenn es geregnet hat, kann man noch auf den letzten Metern im Schlamm stecken bleiben. Und der Regen hört hier so schnell auch nicht auf. Glücklicherweise wartete der Tropensturm bis wir sicher angekommen waren, um dann drei Tage lang gnadenlos zu wüten und die einheimischen Brüllaffen in Rage zu versetzen. Die hört man bis zu 16 Kilometer weit und jedes Mal, wenn man denkt sie sind um die Ecke, wird man enttäuscht.
Perfekte Wohnlage mit Ausblick auf die Weiße Lagune
Wir quartierten uns auf dem Gelände der weißen Lagune in Leandros Haus ein und erkundeten erst einmal dort die Gegend. Die Ufer der Lagune sind mit riesigen Wasserpflanzen bewachsen und bieten Schutz für unzählige Vögel, Piranhas und Kaimane, die sogenannten Yacarés. Die Einheimischen schwimmen im Sommer trotzdem gerne dort.
Vogelbeobachter werden in diesem Park auf jeden Fall glücklich. Die Tiere lassen sich überall erblicken, sogar die seltenen, meinte Leandro, der Nationalparkranger. Deswegen ist der Nationalpark auch ein interessantes Ziel für Biologen, da die Fauna fast völlig unbeeinflusst ist und man so das natürliche Verhalten der Tierwelt studieren kann. So waren dieses Jahr Forscher aus Deutschland zu Besuch, die sich den komplexen Strukturen einer bestimmten Ameisenart widmeten. Sie transferierten ein ganzes Volk in ein deutsches Laboratorium, wo es nun mit seiner neuen Königin einen gigantischen Ameisenbau errichtet.
Ich muss zugeben, ich bin ein Palmen Fan. Doch was ich da geboten bekommen habe, hat meine Vorstellungen bei Weitem übertroffen. 16 Kilometer Savanne und Palmen! Dazwischen hunderte steinharte, 50 cm große Ameisenhügel. Ab und an huscht ein Nandu oder eine Echse vorbei. Das Highlight ist der Aguará Guazú, eine Art Froschfressende Hyäne auf Stelzenbeinen - furchteinflößend, aber ungefährlich. Leandro meinte, man bekommt sie öfter zu sehen als die Pumas, die sich sehr gut in dem trockenen Grasland zu tarnen wissen.
Ab und an müssen die Tiere und die Touristen vor Bränden flüchten. Sie werden meistens von Einheimischen ausgelöst, die die angrenzenden Äcker abbrennen und, gelinde gesagt, auf den Nationalpark scheißen. Wenn man näher an die Palmen herangeht, sieht man überall noch schwarze Rinde, doch den Palmen geht es gut, da sie sehr feuerresistent sind.
Wir fuhren den ganzen Weg entlang bis zum Ende des Parks, an den Fluss Pilcomayo, der die natürliche Grenze zu Paraguay darstellt. Wir waren von dem kleinen Strom nicht gerade beeindruckt. Doch als wir uns in den Dschungel wagten, der um den Fluss herum wuchs, meinte Leandro plötzlich, dass man die 15 Meter hohen Baumwipfel gar nicht mehr sehen kann, wenn es mal richtig heftig regnet und der Fluss über die Ufer tritt.
Reisetipps für den Rio Pilcomayo Nationalpark
http://rppm.ru/wp-content/sitemap59.html курорты турции описание Hier eine kleine Liste an Dingen, die euch dabei helfen einen Tagesausflug in den Park zu überstehen:- Viel Mückenspray (ich hatte das Gefühl die werden mit der Zeit resistent dagegen!)
- Gummistiefel oder andere hohe Schuhe, wegen den Schlangen und feuchten Gebieten.
- Sonnenschutz
- Mütze und vielleicht ein Tuch, um den Kopf und den Nacken vor Insekten zu schützen, wenn ihr ein Problem damit habt (das hat mir die Laune gerettet!)
- Viel Wasser
Wenn ihr nicht mit dem Auto in Südamerika unterwegs seid, könnt ihr mit einem Fernbus reisen. Ich bin mit einem Bus mit Liegesitz und Verpflegung für 100€ zurückgefahren und fand es viel angenehmer als in den Bussen in Deutschland. Allerdings kann man sich auf nächtliche Polizeikontrollen gefasst machen, da, wie erwähnt, der Handel mit Drogen und gefälschten Sachen an der Grenze floriert. Wer Wert auf seine Ernährung legt, sollte sich vorher etwas zu Essen besorgen, da das servierte Essen nicht gerade das nahrhafteste ist.
Von Buenos Aires aus findet ihr hier einen Bus, der euch in die nächstgelegene Stadt, Clorinda, bringt. Ab da müsst ihr euch ein Taxi nehmen oder ein Auto leihen. Reiseziele abseits des Massentourismus haben eben auch Nachteile.
Meine Erfahrung in diesem Stückchen subtropischer Natur war unglaublich und ich hoffe, dass auch wenige andere das Vergnügen haben werden, die Natur im Rio Pilcomayo Nationalpark ungestört genießen zu können. Sprecht euch aber am besten vorher ab, um euch nicht über den Weg zu laufen. ;)
http://adgustum.ru/examples/sitemap98.html 10 правил здорового детского сна комаровский Dies ist ein Gastbeitrag von Claudia vom Reiseblog OkomondoWeb: Okomondo
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