Der Name Anne Frank steht für Mut und Zuversicht in hoffnungsloser Zeit. Aber auch für den frechen und schonungslosen Blick einer Heranwachsenden auf ihre Familie und ihre Umwelt. Unter Federführung des Hessischen Rundfunks (hr) und mit Beteiligung des rbb entsteht derzeit in der ARD die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens.
Mit bisher unveröffentlichten Fotos, Archiv- und Bildmaterial entsteht ein Doku-Drama, das die Beziehung von Vater und Tochter in den Mittelpunkt stellt. Otto Frank hat als einziger der Bewohner des Amsterdamer Hinterhauses, in dem die Familie sich vor den Nazis versteckt hielt, bis sie verraten wurde, überlebt. Als Erster liest er Annes Tagebuch nach ihrem Tod, und vor seinem inneren Auge entsteht das Leben im Hinterhaus neu. Er lernt die geheimsten Gedanken und Sehnsüchte seiner jüngsten Tochter kennen, ihre Träume von Liebe, Freiheit und Sexualität.
Die Hauptdarstellerin wird derzeit durch Castings in Frankfurt und Berlin gesucht. Erste Interviews mit letzten noch lebenden Zeitzeugen wurden bereits weltweit gedreht. Der Film folgt Annes Schicksal von der glücklichen Kindheit in Frankfurt über das Versteck im Hinterhaus in Amsterdam bis zu ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Die Erzählung schöpft ihre Kraft aus dokumentarischen Elementen und Spielfilmszenen, die sich eng an die Vorlage des berühmten Tagebuches halten.
Das Drehbuch stammt von Hannah und Raymond Ley („Kunduz“, „Die Kinder von Blankenese“, „Eichmann“), Raymond Ley wird auch Regie führen. Produziert wird der Film von der AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH, bei der auch sämtliche Verfilmungsrechte am Tagebuch der Anne Frank weltexklusiv liegen und die zeitgleich an auch einem internationalen Kinofilm arbeitet. Produzenten sind Walid Nakschbandi und Michael Souvignier. Der Fernsehfilm soll voraussichtlich Anfang 2015 im Ersten ausgestrahlt werden. www.ard.de