Verunsicherung in der Bevölkerung, Verwirrung sogar bei den Parlamentariern. Salafisten auf den Straßen, die unmissverständlich zugeben "lies" (auf deutsch: Lüge"), ein Gasleck weit draußen in der Nordsee, ein erschütternder Browserverlauf bei der NSU-Aktivistin Beate Zschäpe, die niemals auf rechten Internetseiten surfte, und ein Dichter, an dem sich alle ausrichten, der zum 3. Weltkrieg bläst. Dazu Rettungsschirme und Schuldenkrisen, Präsidentenrücktritte im Jahresrhythmus, eine schwiegende Kanzlerin und der Streit ums Betreuungsgeld, der das Leben aller Deutschen bedroht.
Die ARD reagiert jetzt auf die neue Verunsicherungslage mit einem neuen Sendungsangebot. Im "Angstbericht", der ab Anfang Mai jeden Abend direkt nach den Börsennews und vor der eigentlichen "Tagesschau" gesendet werden soll, will der federführend verantwortliche NDR die jeweilige Tageslage an der Furchtfront beleuchten und neuaufkommende Angstphantasien zeitnah vorstellen. Es sei inzwischen so, das die Bürger gezwungen würden, teilweise mehrere Ängste täglich zu durchleben, hieß es in einer Presseerklärung. So seien von der Angstredaktion im Hause etwa vergangenen Donnerstag fünf aktuelle und akute Ängste gezählt worden. "Wir wollen mit unserem neuen Danachrichtenangebot ein wenig Einordnung schaffen und Orientierung dahingehend geben, dass unsere Zuschauer wissen, wovor lohnt es sich, Angst zu haben", sagt Gerhard Entzweit, der vom Bundesblogampelamt (BBAA) in die Angstredaktion wechselt.
Er sehe seine Aufgabe darin, die Menschen auch in ihren Sehgewohnheiten dort abzuholen, "wo sie sind" (Entzweit). Deshalb sei die neue Angstschau konzipiert wie ein ganz normaler Wetterbericht. "Wir werden viele Karten haben, großartige Visualisierungen und einen Statistikbereich, der uns zeigt, wo wir furchmäßig gesehen gerade stehen." Besonderes Augenmerk will die neugebildete 67-köpfige Redaktion auf jeweils neuaufziehende Ängst richten. "Rinderpest, Schweinegrippe und die kruden Thesen von Thilo Sarrazin werden uns eher weniger in Atem halten", sagt Entzweit. Wichtiger seien ihm anhaltende und neu aufbrechende Angstspender. Die Angstindustrie sei Woche für Woche bemüht, neue und immer wirksamere Produkte am Meinungsmarkt zu platzieren. es fehle aber bislang eine Institution, die die Nachhaltigkeit der jeweiligen Angstmacher prüfe. Zusammen mit der Stiftung Warentest, die in der Vergangenheit bereits erfolgreich Diktaturen getestet und geprüft hat, wolle man diesem Mangel abhelfen.
Es gehe um Orientierung und die Beschreibung der so genannten "Pflichtfurcht" (Entzweit), also der Angst, die jeder Bürger aufgefordert sei, mitzuempfinden und weiterzutragen. "Fukushima zum Beispiel änderte damals ja für ein paar Wochen alles", sagt Gerhard Entzweit, der glaubt, mit seiner Sendung auch andere Ängste, die bislang als Kurzzeitfurcht nur wenige Medienminuten lang aufflackern konnten, besser vorstellen und weiter verbreiten zu können.
Angst sei ein Grundgefühl, das in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert, heißt es bei der ARD. Auslöser könnten dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein, der Sinn der Angst aber sei es, als Schutzmechanismus in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten zu fördern. "Wenn wir richtig Angst machen", sagt Gerhard Entzweit, "können wir also richtiges Verhalten erreichen." Dies geschehe natürlich über die Rundfunkräte und in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Bundesregierung.
Die ARD reagiert jetzt auf die neue Verunsicherungslage mit einem neuen Sendungsangebot. Im "Angstbericht", der ab Anfang Mai jeden Abend direkt nach den Börsennews und vor der eigentlichen "Tagesschau" gesendet werden soll, will der federführend verantwortliche NDR die jeweilige Tageslage an der Furchtfront beleuchten und neuaufkommende Angstphantasien zeitnah vorstellen. Es sei inzwischen so, das die Bürger gezwungen würden, teilweise mehrere Ängste täglich zu durchleben, hieß es in einer Presseerklärung. So seien von der Angstredaktion im Hause etwa vergangenen Donnerstag fünf aktuelle und akute Ängste gezählt worden. "Wir wollen mit unserem neuen Danachrichtenangebot ein wenig Einordnung schaffen und Orientierung dahingehend geben, dass unsere Zuschauer wissen, wovor lohnt es sich, Angst zu haben", sagt Gerhard Entzweit, der vom Bundesblogampelamt (BBAA) in die Angstredaktion wechselt.
Er sehe seine Aufgabe darin, die Menschen auch in ihren Sehgewohnheiten dort abzuholen, "wo sie sind" (Entzweit). Deshalb sei die neue Angstschau konzipiert wie ein ganz normaler Wetterbericht. "Wir werden viele Karten haben, großartige Visualisierungen und einen Statistikbereich, der uns zeigt, wo wir furchmäßig gesehen gerade stehen." Besonderes Augenmerk will die neugebildete 67-köpfige Redaktion auf jeweils neuaufziehende Ängst richten. "Rinderpest, Schweinegrippe und die kruden Thesen von Thilo Sarrazin werden uns eher weniger in Atem halten", sagt Entzweit. Wichtiger seien ihm anhaltende und neu aufbrechende Angstspender. Die Angstindustrie sei Woche für Woche bemüht, neue und immer wirksamere Produkte am Meinungsmarkt zu platzieren. es fehle aber bislang eine Institution, die die Nachhaltigkeit der jeweiligen Angstmacher prüfe. Zusammen mit der Stiftung Warentest, die in der Vergangenheit bereits erfolgreich Diktaturen getestet und geprüft hat, wolle man diesem Mangel abhelfen.
Es gehe um Orientierung und die Beschreibung der so genannten "Pflichtfurcht" (Entzweit), also der Angst, die jeder Bürger aufgefordert sei, mitzuempfinden und weiterzutragen. "Fukushima zum Beispiel änderte damals ja für ein paar Wochen alles", sagt Gerhard Entzweit, der glaubt, mit seiner Sendung auch andere Ängste, die bislang als Kurzzeitfurcht nur wenige Medienminuten lang aufflackern konnten, besser vorstellen und weiter verbreiten zu können.
Angst sei ein Grundgefühl, das in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert, heißt es bei der ARD. Auslöser könnten dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein, der Sinn der Angst aber sei es, als Schutzmechanismus in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten zu fördern. "Wenn wir richtig Angst machen", sagt Gerhard Entzweit, "können wir also richtiges Verhalten erreichen." Dies geschehe natürlich über die Rundfunkräte und in enger Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Bundesregierung.