Die 1000-Zeichen-Ordnung oder Erneuter Versuch, einem öffentlich-Unrechten in das Horn zu kneifen.
Ein offener Brief an die
metatagesschau-Redaktion
Die ARD-Kommentarfunktion der metatagesschau erlaubt pro Eintrag maximal 1000 Zeichen. Diese Beschränkung gilt überraschenderweise nicht für alle Kommentatoren gleichermaßen. Wieso? Warum werden manchen Kommentaren / Kommentatoren mehr als 1000 Zeichen zugestanden und wie ist das überhaupt technisch möglich ? Beim Überschreiten des Limits wird der Text automatisch auf 1000 Zeichen gekürzt.
Desweiteren wüsste ich gerne , bei welchen Themen, bzw. unter welchen Umständen die Ausserkraftsetzung der 1000 Zeichenbeschränkung in Kraft tritt und wer diese anordnet ?
Ein besonders auffälliges Beispiel für die angesprochene Ungleichbehandlung findet sich unter http://meta.tagesschau.de/id/57955/griechenland-regierung-billigt-sparpaket-widerstand-bleibt
Griechenland: Regierung billigt Sparpaket – Widerstand bleibt
11. Februar 2012 – 0:32
Zuerst erschien der Eintrag des Users “fluchtwagenfahrer”, der sich vielleicht nicht innerhalb der erwünschten Äusserungsrichtung, aber definitiv innerhalb der 1000 Zeichen Regelung bewegt :
11. Februar 2012 – 1:45 — fluchtwagenfahrer
Widerstand konstruktiv nach innen richtenIm System Griechenlands liegt die eigentlich Ursache für die Krise. Kaum ein Land, wo Millionäre dermaßen in Saus und Braus leben können – steuerfrei.
Gegen diese Griechengruppe sollte sich der Protest der Bevölkerung richten!
Wohin fließen denn die Steuermilliarden aus der EU? Natürlich an die Banken, die gemeinsame Sache mit den griechischen Millionären machen und sicher auch kräftig dabei helfen, dass die gebunkerten hinterzogenen Steuer-Milliarden auch weiterhin nicht gezahlt werden müssen.
Enteignung, internationales Einfrieren von Schuldnerkonten strengste Grenz- und Geldtransferkontrollen wären jetzt an der Tagesordnung.
Der Staat sollte jetzt mit aller Macht die hinterzogenen Milliarden konfiszieren ohne jede Ausnahme und mit allen Mitteln!
Darauf erfolgte ein diesbezüglicher Antwortkommentar des Users Mr.Right1961, um 3:21, also in der Nacht von Freitag auf Samstag:
11. Februar 2012 – 3:21 — Mr.Right1961
Sie verdrehen die Fakten! Wie kommen Sie zu der Behauptung, dass die Banken gemeinsame Sache machen mit den griechischen Millionären, die obendrein auch noch Steuern hinterzogen haben. Offenbar haben Sie ein Feindbild, dass an allem Schuld sein soll.
Anscheinend ist schwer zu verstehen, dass der griechische Staat, vertreten durch seine verantwortlichen Politiker, zu viele Schulden aufgenommen hat, die das Land heute nicht mehr zurückzahlen kann. Diese Staatsschulden sind entweder in den Staatskonsum (riesigen Staatsapparat, Beamtenrenten….) oder in zu viele Investitionsprojekte (z.B. öffentliche Einrichtungen) geflossen, die das Land sich nicht leisten konnte. Wer von diesen Ausgaben am meisten in Griechenland profitiert hat, lasse ich mal außen vor. – Die internationalen Banken gehören nicht dazu. Direkt jedenfalls auf keinen Fall.
Die internationalen Banken und weitere Gläubiger haben dem griechischen Staats das Geld geliehen. Sie sind gutgläubigerweise davon ausgegangen, dass der griechische Staat auch seine Schulden samt Zinsen wieder zurückzahlt. Profitiert haben könnten also die Banken nur an den Zinszahlungen. Aber diese Zinsen sind eine ganz normale Gegenleistung zwischen Kreditnehmer (griechischer Staat) und Kreditgeber/Gläubiger (z.B. Banken). Der griechische Staat war bisher immer froh, dass ihm die internationalen Banken Geld geliehen haben. Nun kann Griechenland seine Schulden samt Zinsen nicht mehr zurückzahlen und nun sind die internationalen Kreditgeber auch noch “die Bösen”? Was ist das für ein Unsinn!
Und wenn der griechische Staat und seine Steuerbehörden unfähig sind, von Millionären die Steuer einzutreiben, dann ist das ein anderes Problem Griechenlands. Dies sollte nicht einfach in einen Topf geworfen werden mit der dämlichen Schlussfolgerung, die Banken und griechischen Steuerhinterzieher (Millionäre) machten gemeinsame Sache.
Der Verursacher der Staatsschulden sitzt und saß in der griechischen Regierung und profitiert davon haben die Griechen. Nun suchen Sie sich aus, wer das in Griechenland war und noch heute ist.
Am Erscheinungsbild fällt bereits die aussergewöhnliche Länge des Kommentares auf. Die Anwendung der 1000 Zeichenregel ergibt, daß die 1000 Zeichen bereits ab „gutgläubigerweise davon ausgegangen, dass der“ verbraucht sind und daß der rotmarkierte Text hätte autmatisch gesperrt werden müssen. Wie ist es möglich, diese Sperre zu umgehen, ohne daß die Moderatoren mithelfen ?
Es wird noch toller. Ab „haben die Griech“ wurden vom Kommentator Mr. Right1961 bereits 2000 Zeichen verschrieben. Sein Gesamtverbrauch beläuft sich auf 2075 Zeichen. Das ist Spitze!
Wurde die Kommentarfunktion „gehackt“ ? Oder handelt es sich um ein internes Foulspiel? Eín Einzelfall ? Nach heftigem Grübeln sind mir ausser den beiden Möglichkeiten, gehackt oder Foulspiel, keine weiteren Erklärungsmodelle für das Rätsel zugänglich geworden. In jedem Fall sind solche Ungleichbehandlungen, den an die 1000 Zeichen Gefesselten, aber auch der Öffenlichkeit, dem nicht kommentierenden Leser gegenüber, unfair.
Zu dem Stichwort „unfair“ und zu deutlicheren Charakterisierungen der „Öffentlichkeitspolitik“ der metattagesschau ist bereits einiges zu lesen gewesen. Mehrere detaillierte Mails voller Hinweise auf Manipulation, auf Kommentare mit persönlichen Diffamierungen , auf Kriegshetze und die Verbreitung von Hass, auf Forderungen Völker zu überfallen ( Humanitäre Intervention in Neusprech), auf die Zensur, die eine ausgewogene Meinungsdarstellung und Gegendarstellung, also das Sich wehren, verhindert und ein verzerrtes Bild liefert, samt meiner Bitte, um die Nennung von Ansprechpartnern, mit denen diese Probleme erörtert werden können, wurden nicht beantwortet.
Vielleicht könnte die vorgesetzte Redaktion der metatagesschau endlich, endlich öffentlich zu den erhobenen Vorwürfen und zu den anderen „Seltsamkeiten“ Stellung beziehen und diese ausufernden „Mysterien“ erhellen ? Vielen Dank.
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