Ein Architektenteam aus Paraguay hat sich für sein neues Büro etwas Besonderes einfallen lassen. Nach dem Motto „Back to basics“ bauten sich die Architekten von Equipo de Arquitectura ein modernes Lehmhaus rund um zwei bestehende Bäume herum. Für ihre Caja de Tierra – zu Deutsch Lehmbox – nutzten sie traditionelle Baumethoden, die Verbundenheit mit der Natur steht im Vordergrund.
Nachhaltige Architektur im Einklang mit der Natur
Um das neue Büro im Grünen so naturnah wie möglich zu gestalten, entschieden sich die Architekten, nur drei Baustoffe zu verwenden: Lehm, Holz und Glas. Beim Bau legten sie selbst Hand an. Zuerst wurde die Lehmerde gesiebt, um Steine, Wurzeln und große Teile zu entfernen. Nach dieser „Säuberung“ wurde die Erde mit Zement vermischt und in hölzerne Gußformen gefüllt. Mittels Druck wurde die Luft aus der Mischung gepresst. Am Ende hatten die Architekten 30 Zentimeter dicke, feste längliche Blöcke, die sie zu den vier Wänden aufschichteten.
Das Ergebnis ist ein Erdhaus in Form eines Würfels, dessen orange-rote Fassade sich nahtlos in die grüne Umgebung einfügt. Ein großes Oberlicht lässt viel natürliches Licht nach innen. Das verringert außerdem den Energieverbrauch im Haus. Auch innen sorgen die Erdtöne und das viele Grün für eine helle, freundliche, gemütliche Atmosphäre.
Baumhaus mal anders
Das Lehmhaus ist gleichzeitig eine Art „Baumhaus“: Denn mitten durch das Haus wachsen zwei Bäume. Die waren schon vorher da, also gestalteten die Architekten das Layout so, dass sie erhalten werden konnten. Ein Feuerbaum und ein großer Guavira-Baum wachsen also aus dem Boden des Büroraums heraus, der Feuerbaum wächst geschützt von einem Glaskasten aus dem Dach wieder hinaus. Nachhaltiges Design und Bauen bedeutet hier auch, dass alle Möbel und Türen aus recyceltem Holz bestehen. Das Holz stammt von den Gußformen für die Lehmblöcke.
Fotos: Leonardo Mendez and Federico Cairoli via Equipo de Arquitectura