In San Francisco stellte die schon seit geraumer Zeit zum Untergang verurteilte Internetfirma "Google" eben allerlei neuen Klimbim vor, um ihrem unausweichlichen Schicksal vielleicht doch noch zu entgehen - da schlugen Berichte eines deutschen Austausch-Archäologenteams im Silicon Valley wie eine Bombe ein. Die Wissenschaftler, die sich im Auftrag der Bundeslandwirtschaftsministeriums auf die Suche nach dem Ursprung der Datensammelwut des Netzgiganten gemacht hatten, fanden in einem bislang kaum bekannten kalifornischen Küstenstädtchen namens Garberville Hinweise darauf, dass es sich bei der bisher bekannten Gründungsgeschichte der sogenannten Suchmaschine um eine geschickt lancierte Legende handelt.
Die schreckliche Wahrheit: Der heute weltbekannte Name Google basiert keineswegs auf einem angeblichen Wortspiel mit der amerikanischen Aussprache des Wortes Googol und er wurde auch nicht von einem Neffen des amerikanischen Mathematikers Edward Kasner im Jahr 1938 erfunden, um einer Zahl aus einer Eins und hundert Nullen einen Namen zu geben. Vielmehr datiert die erste Erwähnung des Begriffes, in dem die Google-Gründer 1998 eine treffende Bezeichnung für ihre Suchmaschine sahen, bereits aus dem Jahre 1919. Damals unterhielten Zeitungen wie der Chicago Examiner und der San Francisco Cronicle ihre geneigten Leser mit einem Comic-Strip namens "Barney Google" (Bild oben), den der Zeichner Billy DeBeck geschaffen hatte. Die Markenrechte an dem Begriff hielt die King Features Syndicate Inc., später besangen Künstler wie Spike Jones den fluffigen kleinen Kerl und die Georgians landeten sogar einen misstönenden Hit in seinem Namen.
Erst nach der Gründung von Google als Internetsuchkonzern und Beschäftigungsthema für deutsche Politiker gelang es den Unternehmensgründern, die Erinnerung an den possierlichen Namensspender Barney Google auszulöschen. Die Original-Zeitungen verschwanden, die Markenrechte wurden ins Google-Hauptquartier geholt, ein Wikileaks-Eintrag alter Fans gelöscht. Nur ein einziges Exemplar der Comics aus dem Jahr 1923 hat in einer halbdunklen italienischen Steak-Haus namens "Sicilitos" (Bild unten) in eben jenem auch von den Google-Spähern übersehenen Ort Garberville überlebt - hinter dickem Panzerglas geschützt, entdeckten die deutschen Wissenschaftler den Beweis für eines der größten Wirtschaftsverbrechen des Jahrhunderts hier, nachdem Hinweise aus der Bevölkerung und Fördermittel aus dem deutschen Landwirtschaftsministerium sie auf die richtige Spur gebracht hatten. das politische Berlin prüft inzwischen, ob Google sich wegen der Verwendung des Namens vor der EU-Wettbewerbskommission verantworten muss. Die seit Jahren berichtete Entstehungsgeschichte des Firmennamens sei "offensichtlich falsch", damit seien Wettbewerbern zweifellos Nachteile entstanden, hieß es. Lasse man das durchgehen, nenne sich bald jeder wie er wolle.