Die Wolken ziehen vorüber, das Licht ist angenehm weich… Ein Schreibtisch unter freiem Himmel ist für viele Büroangestellte wie ein Traum. Aber einfach den vier Wänden zu entfliehen und den Arbeitsplatz samt Schreibtisch und PC nach draußen zu verlegen ist leider nur schwer möglich. Deswegen holt das Stuttgarter Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation den Wolkenhimmel ins Büro.
Die Forscher haben eine dynamische Lichtdecke entwickelt, um das wechselnde Licht vorüberziehender Wolken zu simulieren. Statt der einheitlichen Bürobeleuchtung soll der „Virtual Sky“ zu einer angenehmeren Arbeitsatmosphäre führen – wie unter freiem Himmel eben. Bevor mit der Entwicklung des virtuellen Wolkenhimmels begonnen werden konnte, haben die Forscher des Fraunhofer IAO erst mal den natürlichen Himmel genau untersucht. Ein bewölkter Tag diente zum Vorbild: Hier sind die Lichtverhältnisse besonders dynamisch.
Im Büro wird das Licht dann von 50 mal 50 Zentimeter großen Kacheln erzeugt, die über dem ganzen Raum angebrachten werden können. Auf jeder dieser Kacheln sitzen 288 Leuchtdioden (LEDs). Die Leuchtkraft dieser Lichtkonstruktion entspricht mit 3000 Lux übrigens tatsächlich fast den Lichtverhältnissen eines bewölkten Tages (3500 Lux). Eine normale Bürobeleuchtung flimmert dagegen nur mit rund 500 Lux durch den Raum. Der Arbeitsplatz wird mit dem „Virtual Sky“ also zur wahren Wohlfühl-Oase! Stromsparend ist das Ganze übrigens dank der LEDs auch – vielleicht lässt sich der Chef ja so zur Anschaffung des Bürohimmels überreden.