Arbeiten mit katathymen Bildern – Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP)

Von Doris Jäger @naturheilzentru

Die Arbeit mit katathymen Bildern wurde 1948 von Hanscarl Leuner entwickelt. Er sprach damals vom sogenannten inneren Dialog. Dabei lehnte er sich stark an die Tagtraumtechnik von Frank (1913) an. Mit dem KIP werden unbewusste Konflikte sichtbar gemacht. Während der Therapiearbeit tauchen Bilder auf, die vom Klienten und/oder Therapeuten interpretiert werden.

Tagträume …

Beim katathymen Bilderleben wird davon ausgegangen, dass Bilder und Vorstellungen, die während des Tages in unseren Gedanken ablaufen, unbewusste Konflikte und Gefühle wiederspiegeln. Die Bilder der Tagträume bleiben jedoch in der Regel unbewusst. Während der Therapiearbeit wird versucht, die Tagträume hervorzurufen, die in Zusammenhang mit einem Thema stehen, und an die Oberfläche zu befördern.

Eingehende Anamnese im Vorfeld der Therapie…

Um die Arbeit mit katathymen Bildern so effektiv wie möglich zu gestalten, erfolgt im Vorfeld eine ausführliche Gesprächstherapie, bei der die aktuellen Beschwerden und die Lebensgeschichte im Detail erarbeitet werden.

Das KIP ist ein dialogisches Verfahren, womit der PatientIN-TherapeutIN-Beziehung ein besonderer Stellenwert zugeschrieben wird.

Ablauf der Behandlung

Grundsätzlich erfolgt der Einstieg mit einer Entspannungsphase. Anschließend werden vom Therapeuten Motive vorgeschlagen. Der Klient beschreibt die Bilder und die begleitenden Gefühlsbewegungen, die er erlebt hat. Während der Sitzung begleitet der Therapeut den Patienten im ständigen Dialog. Am Ende der Sitzung werden die Bilder und Erlebnisse besprochen und analysiert.

Grundsätzlich ist es auch möglich, dass der Patient ohne „Motivvorgaben“ des Therapeuten arbeitet.

Motive

Die Motive der KIP werden in drei Stufen eingeteilt. Für die Auswahl des vorgeschlagenen Motivs spielt die Bedeutung des Bildes eine wesentliche Rolle:

Motiv Bedeutung/Erklärung

Wiese Die Wiese steht für Leben, Ruhe, Fruchtbarkeit und Begegnung. Dieses Motiv wird nicht selten für den Einstieg in die Therapie verwendet. Wenn die Wiese dürr ist oder eng umzäunt ist, weist dies auf Probleme hin.

Bach Der Bach ist ein Motiv der Persönlichkeit und bedeutet Ursprung, Veränderung, freier Fluss und die Rückkehr zur Quelle. Stauungen, Trübungen oder Überschwemmungen deuten auf Probleme hin.

Berg Der Berg steht für Autorität und Rivalität. Er bietet jedoch Ausblick und Weitsicht. Probleme zeigen sich, wenn die Besteigung Schwierigkeiten verursacht.

Haus Das Haus steht in enger Verbindung mit der eigenen Person. Je nach Größe und Ausstattung zeigt es, wie sich der Klient selbst einschätzt.

Waldrand Er bedeutet an der Grenze des Unbewussten zu stehen. Mit diesem Motiv können viele Einschätzungen getroffen, da es im und vor dem Wald viele Bilder ermöglicht.

In der Mittelstufe des KIP werden folgende zusätzlichen Motive eingesetzt:

Motiv Bedeutung/Erklärung

Partner Die Begegnung mit anderen Menschen oder Tieren gibt Aufschluss darüber, wie der Klient mit Nähe, Kontakt und Berührung umgeht.

Rosenbusch/ Autostopp  – Thema: Sexualität Hier wird nicht selten mit Situationen gearbeitet. Männer werden angehalten eine Rose zu pflücken und Frauen sollen sich vorstellen, dass ein Fahrer eines Autos sie bittet einzusteigen.

Löwe – Thema: Aggressivität Hier wird mit dem Bild des Löwen und dessen Verhalten gearbeitet.

Ich-IDEAL Hier werden männliche und weibliche Klienten gebeten einen Vornamen auszusprechen und sich gleichzeitig die Person vorzustellen.

In der Oberstufe wird die Therapiearbeit durch folgende Motive ergänzt:

Motiv Bedeutung/Erklärung

Höhle Die Höhle ist ein noch stärkeres Motiv, als der Waldrand. Hiermit kann Verdrängtes und Unbewusstes erarbeitet werden.

Sumpfloch Das Sumpfloch ist ein sehr starkes Motiv, das vor allem den Zugang zum Unbewussten ermöglicht.

Vulkan Mittels dieses Motivs werden tiefsitzende Wut, gestaute Aggression angegangen.

Foliant Es geht um unbewusste Konflikte in der Vergangenheit

Veranstaltungsempfehlung

Das KATATHYME BILDERLEBEN / KATATHYM – IMAGINATIVE-PSYCHOTHERAPIE

Wann:    Modul 1:   4.11.2016, 15-21 Uhr

  1.              und 6.11.2016, 10-17 Uhr

Modul 2:   16.12.2016, 15-21 Uhr

  1.    und 18.12.2016, 10-17 Uhr

Wo:    Naturheilzentrum Doris Jäger, Frickenescherweg 5, Wolfurt

Weiterführende Informationen

Naturheilzentrum Jäger

Frickenescherweg 5, A-6922 Wolfurt