Nur zufällig bin ich gestern auf dieses Thema gestoßen. Mein Chef hatte mich angefragt, ob es nicht möglich wäre, das ich einen Teil meiner alten Arbeit als Telejob mache, mit einer geringfügigen Vergütung. Er könne sich erinnern, das das eine Mitarbeiterin im Erziehungsurlaub schon einmal gemacht hätte.
Stichtwort "Erziehungsurlaub" - den gibt es ja (ich glaube seit der Jahrtausendwende) nicht mehr. Stattdessen wurden Elternzeit & Elterngeld eingeführt. Nach einer mehrstündigen Recherche hatte ich dann Folgendes herausgefunden:
Im ersten Jahr der Elternzeit wird alles, was man dazuverdient auf das Elterngeld angerechnet. Somit lohnt es sich meist nicht, noch etwas dazuzuverdienen - also was das Finanzielle angeht. Dazu ein Rechenbeispiel:
Frau M. hat vor der Elternzeit 1.200 Netto verdient. Daher bekommt sie 67% Elterngeld, also 804 Euro. Jetzt hat sie noch einen Job, der ihr 500 Euro einbringt. Die Rechnung ist also 1.200 - 500 = 700 Euro. Davon 67% sind 469 Euro. Soviel bekommt Sie dann also als Elterngeld. Addiert man dazu die 500 Euro, die sie noch verdient, kommt man auf 969 Euro.
Nun muss jeder entscheiden, ob das reichen würde um - natürlich weniger als 30 Stunden die Woche- arbeiten zu gehen, und dann diese Zeit nicht mehr mit dem Baby verbringen zu können. Zumal man sich ja dann um eine Betreuung kümmern müsste.
Also meine Meinung: es lohnt sich finanziell und nervlich nicht. Zumal man im zweiten und dritten Jahr der Elternzeit, wenn man denn soviel nimmt, wohl soviel dazu verdienen kann, wie man lustig ist.
In diesem Fall ist die Regelung schade für mich und meinen Chef, denn wir hätten beide etwas davon gehabt.
Übrigens: Studieren oder sich weiterbilden ist kein Problem, das kann man Vollzeit machen denn es ist ja kein Broterwerb. Ihr könnt euch also immatrikulieren oder ein Fernstudium beginnen - ohne euren Chef oder sonstwen informieren zu müssen.