"Und, was macht dein Sohn jetzt eigentlich beruflich?" Diese Frage bringt mehr als ein Drittel der Eltern in Deutschland massiv ins Schwitzen, denn sie verstehen den Job ihrer eigenen Kinder nicht. Und nicht nur die Eltern ! Ein Blick auf die zehn am meisten missverstandenen Berufe.
Allrounder braucht das Land!
Leider werden in vielen Stellenbeschreibungen ganz einfache Jobs "verdenglischt". Hört sich ja auch toll an: Assitent, Head of ... und so weiter. Sehr oft stecken unseriöse Angebote dahinter. Eingeführt haben das mal vor ca. 20 Jahren Unternehmensberatungen.Platz 10: Assistent
Die Job-Bezeichnung ist ja auch ziemlich vage. 45 Prozent der Eltern wissen nicht, wie sie sich den Berufsalltag ihrer Kinder vorstellen sollen, wenn diese "Assistenten" sind. Entschuldbar, denn das kann man ja auch in diversen Bereichen - von der Sekretärin bis zum Marketingassistenten - sein.
Im internationalen Vergleich sind deutsche Eltern relativ gut informiert: während hierzulande 41 Prozent den Beruf ihrer Kinder nicht definieren können, sind es etwa in Italien 43 Prozent, in Großbritannien 46 Prozent und in Frankreich ganze 71 Prozent. Oder auch einfach die Klofrau ...
Platz 9: Auditor
Ebenfalls 45 Prozent haben Verständnisschwierigkeiten beim Beruf des Auditors. Auditoren sind Unternehmensberater, die in den verschiedensten Unternehmen tätig sein können, zum Beispiel bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Er ist etwa an Jahresabschlüssen und Rentabilitätsanalysen verschiedener Abläufe im Unternehmen beteiligt. Sinn dieser Leute ist schlicht und einfach - Millionenhonorar durchsetzen !
Platz 8: Investmentbanker
Unter dem Beruf des Investmentbankers kann sich die Hälfte (50 Prozent) der Eltern nichts Genaues vorstellen. Die Banker sind zum Beispiel mit Aktienhandel, Zinsmanagement und der Beratung bei Firmenfusionen betraut. Und nicht nur damit. Sehr oft riskante Finanzgeschäfte mit Betrüger- und Zockermentalität.
Platz 7: Lektor
Ebenfalls 50 Prozent der Eltern kann nicht erklären, was ihr Sprössling als Lektor so den ganzen Tag macht. Lektoren arbeiten in der Regel für Buch- oder Zeitungsverlage und überprüfen die Texte von Autoren inhaltlich und sprachlich. Auch geben sie oft Ratschläge und Anregungen hinsichtlich Stil oder Themenwahl. das nennt man auch redigieren oder lesen, lesen und Fehler finden.
Platz 6: Soziologe
Ist der Nachwuchs als Soziologe beziehungsweise Sozialwissenschaftler tätig, wissen 53 Prozent der Eltern nicht, was sie sich darunter vorstellen sollen. Soziologen können zum Beispiel im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen tätig sein. Was genau Sozialwissenschaftler einmal machen, hängt stark von der Schwerpunktsetzung und Fächerwahl während des Studiums ab. Das Einsatzspektrum ist daher weit und reicht von der Berufsberatung bis hin zu Marketing und Werbung. Oder auch Sozialpädagoge. Unendlich viele davon arbeiten in den Jobcentern der Bundesagentur für Arbeit. Finden keinen anderen Job. Keine Erfahrungen - dazu braucht man Allrounder.
Platz 5: PR-Berater
Im Falle des PR-Beraters können 54 Prozent der Eltern nicht richtig erklären, was ihr Kind macht. "PR" steht für "Public Relations", zu deutsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. PR-Manager erarbeiten Kommunikationsstrategien und Image-Konzepte für Unternehmen. Nahezu alle Wirtschaftszweige haben Presse- und Öffentlichkeitsabteilungen. Tja, aber was sich da so tummelt. Von Grammatik keine Ahnung - aber ich bin ein "Public Relationer" ...
Denn: " Mir und mich verwechsle ich nich, das kommt bei mich nicht vor, denn mein Bruder - der steht hinter mich und sagt mich alles vor". Die Generation Internet/Handy hat das Schreiben verlernt ...
Platz 4: Datenwissenschaftler
Der Beruf Datenwissenschaftler ist 70 Prozent der Eltern ein Rätsel. Hier geht es um Datenanalyse und Datenmanagement. Datenwissenschaftler sollen das stetig wachsende Daten-Universum, etwa durch soziale Netzwerke, nutzbar und im besten Fall auch gewinnbringend machen. Dazu gehören auch sogenannte IT-Administratoren oder Systemanalytiker. Sehr oft wird bei diesen Jobs nutzlos "herumgeklickt" oder schlicht weg die Hardware ausgewechselt und Kabel umgepolt. Funktioniert dann eine Weile ...
Platz 3: Social-Media-Manager
74 Prozent der Eltern können mit dem recht jungen Berufsbild des Social-Media-Managers nichts anfangen. Wer in diesem Feld tätig ist, konzentriert sich auf die Aktivitäten eines Unternehmens in den sozialen Medien wie zum Beispiel Blogs, Foren, Twitter, Youtube und Facebook. Der Social Media Manager koordiniert, steuert und überwacht die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken. Soll heissen - er muß auf Teufel komm raus für neue Kontakte/Kunden sorgen. Da wird sehr viel Blödsinn veranstaltet ...
Platz 2: UI-Designer
88 Prozent der Eltern wissen nicht, was sich hinter dem Begriff User Interface Design (zu deutsch Schnittstellendesign genannt) verbirgt. Der UI-Designer befasst sich mit der Gestaltung von Benutzeroberflächen, also der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Typische Arbeitsfelder sind das Design von Software, Webdesign oder Usability-Forschung (Forschung zur Nutzerfreundlichkeit). Und - bringt dabei vieles durcheinander. Wie war das noch mit Design? "Das ist das an Ihrem Auto, Radio oder PC - wenn die rote oder grüne "Ampel/Puntk" blinkt ... Künstler sind das garantiert nicht.
Platz 1: Versicherungsmathematiker
Das Berufsbild des Versicherungsmathematikers ist fast niemandem klar: hier können 92 Prozent der Eltern ihrem Gegenüber nicht erklären, womit ihr Kind eigentlich seine Brötchen verdient. Versicherungsmathematiker, auch Aktuare genannt, schätzen mit Hilfe von Statistik, Wahrscheinlichkeitstheorie und anderer mathematischer Methoden Risiken für Versicherungen ein, zum Beispiel zu Sach- und Personenschäden. Sie erstellen etwa Prognosen für die Wahrscheinlichkeit einer eintretenden Schadenszahlung und berechnen die entsprechenden Versicherungsprämien. Auch "Underwriter" genannt. Das sind die Leute, die beim einen Versicherungsschaden erst einmal grundsätzlich nicht zahlen ...
Allrounder
Quelle teilweise von Wirtschaftswoche