Wie tief das in unseren Köpfen verankert ist (auch in denen der Linken übrigens): (Markt-)Arbeit und Einkommen zu verkoppeln - der Kapitalismus hat das erzwungen, die Ideologie des homo oeconomicus lässt kein anderes Denken zu. Die beiden folgenden Zitate machen das deutlich. Sie stammen aus dem Buch "Grundeinkommen" von Blaschke - Otto - Schepers (Hrsg.); Marco Bächli hat sie auf Facebook gepostet.
"Auch wenn es einigen Linken nicht bewusst ist: Die Verkoppelung von Marktarbeit und Einkommen in deren Bewusstsein, Sprache und politischer Aktion ist letztlich dem bürgerlichen Denken verhaftet. Nicht nur die Anerkenntnis, dass Arbeit berechtigterweise privates Eigentum/Einkommen begründe, auch nicht nur die Anerkenntnis, dass entfremdete Arbeit eben gegen Äquivalenzen wie Einkommen zu tauschen sei, ist diesem bürgerlichen Denken immanent. Dieses ist auch wesentlich von der AUFFASSUNG VOM MENSCH ALS HOMO OECONOMICUS geprägt: Tätig wird danach der Mensch nur, wenn die Gegebenheiten diese Tätigkeit im eigennützigen Sinne als materiell nutzbringend erkennen lassen. Ein hoher Stellenwert des Eigennutzes, (Arbeits-)Markt und rational-wirtschaftliches Kalkulieren der Individuen sind die impliziten Grundvoraussetzungen des Theorems vom homo oeconomicus. Gemäss dieser Denkweise, DIE DIE ENTFREMDETE ARBEIT ZUM MASS HAT, würde der Mensch nur unter einer bestimmten Bedingung arbeiten und initiativ werden, nämlich unter der Bedingung materieller Not."