Arbeit und Einkommen verkoppeln, der Kapitalismus will das! Zugleich ein Buchtipp zum Grundeinkommen

Wie tief das in unseren Köpfen verankert ist (auch in denen der Linken übrigens): (Markt-)Arbeit und Einkommen zu verkoppeln - der Kapitalismus hat das erzwungen, die Ideologie des homo oeconomicus lässt kein anderes Denken zu. Die beiden folgenden Zitate machen das deutlich. Sie stammen aus dem Buch "Grundeinkommen" von Blaschke - Otto - Schepers (Hrsg.); Marco Bächli hat sie auf Facebook gepostet.

‎  Grundeinkommenbuch-41awcCesGGL._SL500_AA300_"Das unabdingbare Bedürfnis nach einem ausreichenden und sicheren Einkommen ist EINE SACHE, das Bedürfnis zu werken, zu wirken und zu handeln, sich an anderen zu messen und von ihnen anerkannt zu werden, EINE ANDERE, die weder in der ersten aufgeht noch mit ihr zusammenfällt. DER KAPITALISMUS DAGEGEN VERKOPPELT DIESE BEIDEN BEDÜRFNISSE SYSTEMATISCH, VERWIRRT UND VERSCHMILZT SIE UND GRÜNDET DARAUF DIE MACHT DES KAPITALS UND SEINE IDEOLOGISCHE VORHERRSCHAFT: keine Tätigkeit, die nicht von jemandem in Auftrag gegeben und bezahlt wäre, kein ausreichendes Einkommen, das nicht Entlohnung einer 'Arbeit' wäre. Das unabdingbare Bedürfnis nach einem ausreichenden Einkommen dient als Vehikel, um 'ein unabdingbares Bedürfnis nach Arbeit' einzuschmuggeln. Das Bedürfnis zu werken, zu wirken und anerkannt zu werden, wird dazu BENUTZT, um unter der Hand das Bedürfnis nach einer Bezahlung für alles, was man tut, einzuschleusen."
"Auch wenn es einigen Linken nicht bewusst ist: Die Verkoppelung von Marktarbeit und Einkommen in deren Bewusstsein, Sprache und politischer Aktion ist letztlich dem bürgerlichen Denken verhaftet. Nicht nur die Anerkenntnis, dass Arbeit berechtigterweise privates Eigentum/Einkommen begründe, auch nicht nur die Anerkenntnis, dass entfremdete Arbeit eben gegen Äquivalenzen wie Einkommen zu tauschen sei, ist diesem bürgerlichen Denken immanent. Dieses ist auch wesentlich von der AUFFASSUNG VOM MENSCH ALS HOMO OECONOMICUS geprägt: Tätig wird danach der Mensch nur, wenn die Gegebenheiten diese Tätigkeit im eigennützigen Sinne als materiell nutzbringend erkennen lassen. Ein hoher Stellenwert des Eigennutzes, (Arbeits-)Markt und rational-wirtschaftliches Kalkulieren der Individuen sind die impliziten Grundvoraussetzungen des Theorems vom homo oeconomicus. Gemäss dieser Denkweise, DIE DIE ENTFREMDETE ARBEIT ZUM MASS HAT, würde der Mensch nur unter einer bestimmten Bedingung arbeiten und initiativ werden, nämlich unter der Bedingung materieller Not."


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