Arbeit ist nicht alles

Erstellt am 2. November 2010 von Volkerhepp

Ein beliebtes Spiel, das unserer Wirtschaft sehr gut tut, ist die Fixierung auf Arbeit und beruflichen Erfolg. Wenn dann dazu noch der Hunger nach Anerkennung kommen und die Angst vor dem Alleinsein, dann hat jeder Arbeitgeber die idealtypischen Angestellten - jederzeit leistungsbereit und über die üblichen Incentives gut motivierbar. Das sind dann die Menschen, denen keine Mehrarbeit zu viel ist, weil ihnen zu Hause eh die Decke auf den Kopf fällt.

Das betrifft mittlerweile Frauen wie Männer

Während es in der Vergangenheit eher die Männer waren, die diesem Trend folgten, haben die Frauen gut aufgeholt. Das Spiel geht ja auch einige Zeit gut, solange es im Job gut geht. Fällt der weg oder verändert sich das Arbeitsumfeld, tun sich meistens große Löcher auf - womit fülle ich dann meine Zeit? Und wie definiere ich mich denn in Zukunft? Wer bin ich, wenn ich nicht arbeite?

Und wenn dann die Pflege des privaten Umfeldes vernachlässigt wurde - der Klassiker - dann kommt eines zum anderen. Verschlimmernd. Die Lösung - schon jetzt prüfen, ob das Pensum, das Sie sich aufbürden gut für Sie ist. Ob Sie Ihre Anerkennung nicht auch aus anderen Quellen kommen können? Ob Sie die Anerkennung von außen in dem Maße brauchen? Und inwieweit Sie immer mehr, Stückchen um Stückchen, mit sich selbst alleine gut klarkommen. Und das Alleinsein und die Einsamkeit damit ihren Schrecken verlieren?

Und je mehr Sie das an sich ausprobieren, desto mehr können Sie auch beiläufig darauf achten, wie es Ihnen bei diesen Schritten so geht? Wie es sich anfühlt, weniger zu arbeiten, weniger Lob zu brauchen und mehr Zeit für sich zu haben?