Apple-Pie-Cookies ohne Zuckerzusatz

Von Dasessperiment

Ihr Lieben, ich weiß, dass ich mir zu Anfang der Fastenzeit eigentlich vorgenommen hatte, während dieser 6/1/2 Wochen nicht zu backen und mir nach Möglichkeiten keine Keks- oder Kuchenrezepte (abgesehen von Obstbroten) ohne Zucker anzusehen. Doch heute konnte ich nicht anders, als diesen Vorsatz dann doch zu brechen. Der Grund dafür ist nämlich ein meiner Meinung nach absolut geniales Blogevent, auf das ich im Internet gestoßen und an dem ich unbedingt teilnehmen wollte. Organisiert ist diese tolle Backidee von " little red temptations" anlässlich ihres zweijährigen Blogbestehens und der Grundgedanke dieser Challenge ist es, sich eines von vier zur Verfügung gestellten Keksrezepte auszusuchen und mit nur maximal vier Änderungen so kreativ und individuell wie möglich nachzubacken.
Klar, dass mir bei einer so tollen Herauforderung sofort das Essperimentierer-Herz augegangen ist. Und da dieses Cookie-Event nunmal leider nur noch bis morgen läuft, hatte ich quasi gar keine andere Wahl, als eben doch eine klitzekleine Kleinigkeit während der Fastenzeit zu backen ;)

Aber keine Angst - zuckerfrei ist dieses Rezept natürlich trotzdem. Das war logischerweise sofort die erste der vier Veränderungen, die ich an den dem Originalrezept für Apfel-Haselnuss-Cookies, für das ich mich entschieden hatte, vorgenommen habe. Außerdem habe ich mich zum zweiten dazu entschlossen die Haselnüsse gegen Mandeln zu tauschen, habe drittens die Haferflocken durch Mehl ersetzt und zu guter letzt als vierte Änderung noch ein paar Rosinen mit hinzugefügt. Ich hatte mir nämlich überlegt, dass ich aus den einfachen Apfelkeksen unbedingt richtig schicke amerikanische Apple-Pie-Cookies mit einer leckeren Apfel-Mandelcreme-Füllung backen wollte. Und da in einen Apple Pie neben vielen saftigen Äpfeln, Zimt, Muskat, Vanille und etwas Zitronensaft für mich nunmal auch Rosinen gehören, habe ich sie diesem Rezept kurzerhand noch mit beigefügt.


Ich bin ehrlich, zu Anfang war ich wirklich sehr besorgt darüber, ob das Ergebnis im Endeffekt überhaupt schmecken würde. Es erschien mir irgendwie unwahrscheinlich, dass ein Mürbeteig mit Dattelmus statt Zucker überhaupt gelingen würde und außerdem war ich mehr als skeptisch, ob diese leichte Form der Süße überhaupt genug Geschmack für ein leckeres Endergebnis geben würde. Doch ich wurde glücklicherweise definitiv eines Besseren belehrt. Zwar ist der Teig aufgrund der zusätzlichen Flüssigkeit der Datteln deutlich klebriger, als normaler Mürbeteig, doch geschmacklich steht er "normalen" Cookies in keinster Weise nach. Ganz im Gegenteil - im Unterschied zu den sonst häufig extrem überzuckerten amerikanischen Cookies, ist diese Version nämlich richtig angenehm süß. Und dank der Rosinen und der Apfelcreme auf der einen und der leichten Zimt-Muskat-Note auf der anderen Seite, fühlt man sich beim Genuss dieser Kekse trotzdem direkt ein bisschen an den American-Way-of-Life erinnert. Für euch gibt es nun meine Version des Keksrezepts, doch falls ihr statt Dattelmus lieber Zucker, Xylit oder andere Süßungsmittel verwenden möchtet, ist das natürlich gar kein Problem. Die Mengenangaben findet ihr alle im Originalrezept, das ich oben verlinkt habe.

Apple-Pie-Cookies

In dieser Zeit könnt ihr die Füllung vorbereiten. Schneidet dafür den Apfel in möglichst kleine Stückchen und bratet ihn in etwa 1 EL Butter an. Fügt nun einen EL Dattelmus, den Zitronensaft und die Gewürze hinzu und lasst diese Masse langsam einkochen, bis die Äpfel weich sind und leicht in sich zerfallen. Eventuell müsst ihr einen kleinen Schuss Wasser oder Apfelsaft mit hinzugeben, damit die Äpfel euch nicht anbrennen. Parallel röstet ihr in einer Pfanne die Mandeln leicht an und hebt sie zum Schluss gemeinsam mit den Rosinen unter diese Füllung.

Nun kommt der etwas kompliziertere Teil. Nehmt von eurem Mürbeteig etwa 1/3 ab und legt diesen für erste zurück in den Kühlschrank. Den Rest rollt ihr auf einer gut bemehlten Fläche unter einer Schicht Frischhaltefolie zu einem etwa 3mm dicken Rechteckt aus und bestreicht dieses gleichmäßig mit eurer Apfelfüllung. Rollt nun das übrige Drittel ebenfalls dünn aus und schneidet es vorsichtig in schmale Streifen. Die legt ihr nun möglichst behutsam in Gitterform über eure Apfelmasse (wie das funktioniert, seht ihr hier) und stecht anschließend mit einem Glas oder einer runden Ausstechform Kreise aus eurem Apfel-Keksteig aus, die ihr vorsichtig - am besten mit Hilfe eines Pfannenwenders - auf euer Backblech gebt. Da ich parallel zu den Keksen gerade noch einmal mein leckeres Knuspermüsli gebacken habe und nicht warten wollte, bis dieses fertig ist, habe ich die Kekse einfach bei 120° für etwa 60 Minuten mit in den Ofen gegeben. Selbstverständlich könnt ihr die Temperatur aber auch auf ca. 180° erhöhen, solange ihr die Backzeit ebenfalls angleicht. Da die Kekse aufgrund der Füllung relativ dick sind, denke ich, dass sie vermutlich so um die 25 Minuten backen sollten. Sobald der Teig schön knusprig und leicht gebräunt ist, und die Cookies beim Anheben nicht mehr auseinanderfallen, sind sie fertig und können aus dem Ofen geholt werden. Lasst sie am besten einfach auf einem Kuchengitter auskühlen und serviert sie anschließend mit einem Glas eisgekühlter Milch oder einem schmackhaften Latte Macchiato.


Ob ich mit diesem Rezept überhaupt eine Chance auf den Sieg beim Cookie-Event habe, weiß ich natürlich nicht. Dennoch bin ich wirklich stolz darauf, dass es mir gelungen ist, ein zuckerfreies Keksrezept zu entwickeln, dass auch tatsächlich richtig lecker und angenehm zimtig-süß schmeckt. Ich kann mir gut vorstellen, auch nach der Fastenzeit weiterhin zuckerfreie oder zumindest zuckerärmere Versionen meiner liebsten Kuchen- und Keksrezepte auszutesten und freue mich jetzt schon auf die dabei kommenden Backessperimente.

Achso, und bevor ich es vergesse - diese Cookies sind natürlich auch absolut ostertauglich. Wem die Apfelfüllung etwas zu herbstlich ist, der kann sie auch einfach gegen frisches Lemoncurd, Marmelade, Schokocreme oder etwas Vanillepudding austauschen. Schmeckt bestimmt genauso lecker und sorgt beim Osterbrunch definitiv dafür, dass auch das Auge eurer Gäste etwas Mitzuessen hat :)
Bis dahin - sonnige Grüße
Lisa ☼