Der Kunde war nun schon in drei Apotheken gewesen für sein (seltenes) Antibiotikum. Wir waren dann die vierte – in den anderen gab es das verschriebene Präparat nicht. Gut, bei uns auch nicht. Bzw. eigentlich natürlich: Schlecht, bei uns auch nicht. Gut, wenn man eine Alternative auf Lager hat – das selbe Präparat, allerdings mit nur 2/3 der verschriebenen Dosis pro Tablette. Schlecht, wenn man dann die Rezeptänderung beim Arzt nicht bekommt – und dort konnte erst am nächsten Tag angerufen werden. Das Risiko sind wir in dem Fall eben eingegangen – den Patienten noch weitere 12 Stunden mit akuter Infektion herumlaufen zu lassen, wäre die falsche Alternative gewesen.
Diesmal ging aber alles glatt – besser hätte es nicht gehen können: Der Kunde bekam das 2/3-Präparat mit entsprechend geänderten Einnahmehinweisen von uns (eben nicht 2 x 1, sondern 2 x 1 1/2 ), und wir bekamen das neue Rezept vom Arzt. Ich wäre froh, wenn das immer so einfach ginge!
Solche oder ähnliche Probleme mit Rezepten treten eigentlich jede Woche auf – wobei obiges Problem noch vergleichbar einfach zu lösen war. Ich frage mich, wie sowas in einer Versandapotheke zu lösen wäre? Wobei – ein dringend benötigtes Antibiotikum in einer Versandapotheke zu bestellen – das macht man dann wohl doch nicht, dazu ist dann die Apotheke vor Ort gut genug. Nur hoffe ich, dass sich bei vielen Menschen auch mal der Gedanke festsetzt: Je mehr über Versandapotheken bestellt wird, desto höher die Chance, dass die Apotheke von nebenan, die wichtige Arzneimittel sofort abgeben kann, schliessen muss…