Ab und zu muss es auch im Küchenschaben-Haushalt was Traditionelles geben, etwas das "immer schon" so gekocht wurde. Etwas das also immer gut ankommt. Etwa Rahmfleisch, Schweinsbraten oder Gselchtes mit Grießknödeln. Oder eben - ganz unkompliziert - Schwein im Knödelhemd. Das ist ein sehr praktisches Familienessen: Weil die Beilage quasi gleich rund ums Schwein gewickelt wird, weil es sich fast von allein kocht, weil man ins Knödelhemd mischen kann, worauf man Lust hat, etwa verschiedenste Kräuter, Schwammerl oder Pignoli. Und vor allem: Weil es bei jedem in der Familie beliebt ist! Das Grundrezept kann man problemlos verdoppeln, diese Menge passt immer noch bequem in eine Bratenform.
Danach vielleicht noch ein Tiramisú und alle sind hochzufrieden ...
Fotos davon gibt's nur wenige, aber das kann sicher jeder verstehen: Bei Familienessen, da wuselt immer jemand durch die Küche, immer will irgendwer mir irgendwas erzählen, da bleibt wenig Zeit zum entspannten Fotografieren.
Als Ausgleich biete ich ein paar Fotos von unserem alten Klarapfelbaum an: Der blüht heuer so schön und üppig, dass ich ihn unbedingt herzeigen will!
Schweinsfilet im Knödelhemd
für 4 Personen
600 g Schweinslungenbraten (2 etwa gleich große Stücke)
100 g Schinkenspeck
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
Butterflocken und etwas flüssige Butter
Schweinsnetz in passender Größe
200 g Knödelbrot
1 Zwiebel, fein gehackt
2 EL Butter
1 Bund gehackte Petersilie und Kerbel
50 g geröstete Pignoli
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 Eier
etwas geriebene Muskatnuss
ca. 150 ml Milch
Butter
ca. 400 ml Hühnersuppe
ca. 200 ml Weißwein (K: GV)
Salz
Das Schweinsnetz einige Stunden in kaltem Wasser wässern, das Wasser immer wieder wechseln.
In einer Pfanne Butter erhitzen, Zwiebel und Knoblauch anschwitzen. Diese Mischung mit Milch, Eiern, Salz, Petersilie und Kerbel, Pinienkernen, Muskatnuss und Knödelbrot vermengen und mindestens zehn Minuten ziehen lassen.
Schweinsfilets salzen und pfeffern. In einer Pfanne Butterschmalz erhitzen und das Fleisch rundherum scharf anbraten, dann abkühlen lassen. Mit Speckstreifen umwickeln.
Das Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Schweinsnetz ausbreiten und auf passende Größe zuschneiden, also so groß, dass man das Filet samt Knödelmasse bequem darin einrollen kann. Die Knödelmasse auf etwa ein Drittel der Fläche aufstreichen, das Fleisch drauflegen. Mit feuchten Händen im Netz einrollen. Dabei darauf achten, dass das Fleisch rundherum von Knödelmasse umgeben ist, und dass das Schweinsnetz nur außen ist, und nicht nach innen mit eingerollt wird - denn das Netz soll beim Braten knusprig werden.
In eine Auflauffform legen, mit Butterflocken belegen, etwas Suppe und Weißwein dazugießen und im vorgeheizten Backrohr etwa 30 bis 40 Minuten braten. Ab und zu mit flüssiger Butter einpinseln. Immer genau darauf achten, dass genügend Flüssigkeit in der Form ist, und eventuell noch etwas mehr Suppe dazugießen - erfahrungsgemäß gibt es beim Essen immer ein ziemliches Griss um das Safterl ...
Aus dem Form nehmen und in etwa zwei Zentimeter breite Stücke schneiden. Mit Bratensafterl und einem grünen Salat servieren.