Puh – Ostern ist überstanden und somit auch das viele gute Essen. Wir haben die Feiertage bei unseren Familien verbracht, wo wir mit feinsten Köstlichkeiten verwöhnt wurden, angefangen mit Vongole, über Boeuf à la mode mit selbst gemachten Spätzle und karamellisierten Möhrchen bis hin, ob ihr's glaubt oder nicht, zur selbst gepökelten und gegrillten Schweinshaxe mit verschiedensten Salaten. Köstlich, sag ich euch, ein Gericht besser als das andere – aber, wie froh ich war als gestern endlich mein natürliches Hungergefühl wieder einsetze und nach einer leckeren, leichten Suppe bat.
Suppen sind etwas herrliches finde ich. Egal ob als klare Brühe mit Einlage, in Form einer Creme-Suppe oder einem herzhaften Eintopf – es ist ein so dankbares, besänftigendes und zugleich abwechslungsreiches Gericht und eigentlich findet man immer ein zur Stimmung passendes Rezept.
So kam es, dass, als ich gestern aus dem Büro kam, die Temperatur deutlich über Null war und die Vögel glücklich, fröhlich zwitscherten, das starke Verlangen nach einer Suppe aufkam, die Tom und ich in Helsinki gegessen hatten. Es war ein angenehm milder Tag im Mai, wir hatten den Abend zuvor mit Freunden verbracht und waren erst in den frühen Morgenstunden nach Hause gegangen. Wir schlenderten durch den Hafen, genossen die warme Sonne auf unserer Haut, das emsige Treiben der Bötchen und ihrer Betreiber und fanden in der alten Markthalle ein kleines Plätzchen an einem Stand der lediglich drei verschiedene, selbstgekochte Suppen anbot.
Eine weißblonde, kleine Frau mit Schürze stellte uns einen Korb mit warmen Brot und Petersilien-Öl zum Tunken auf den Tisch, dazu kaltes, klares Wasser. Tom bestellte sich eine Apfel-Sellerie-Suppe, ich eine Fischsuppe mit Fenchel und in jenem Augenblick hatten wir das Gefühl noch nie so leckere Suppen gegessen zu haben.
Sollte es euch also jemals nach Helsinki verschlagen, sucht die Markthalle (Wanha Kauppahalli) im Hafen auf und gönnt euch eine Suppe von Soppakeittiö, so heißt der Stand, es lohnt sich! Bis dahin könnt ihr aber auch dieses Rezept ausprobieren:
Apfel-Sellerie-Suppe mit Nordseekrabben und Speck
Rezept für 4
300g Sellerieknolle
1,5 Äpfel, süß-säuerlich, ich hab Braeburn benutzt
30g Butter
2 Thymianzweige
1 Schalotte
100ml Apfelwein
500ml Gemüsefond
200ml Sahne
3 Stangen Staudensellerie
Salz und Pfeffer
1 Zitrone
2EL Olivenöl
120g Nordseekrabben
100g fein gewürfelter Speck
Sellerie, Schalotte als auch Äpfel schälen, Selleriestangen waschen, alles in feine Würfel schneiden.
Die 30g Butter samt Thymian erhitzen und Schalottenwürfel glasig anschwitzen, Sellerie, Äpfel als auch zwei Drittel der gewürfelten Selleriestangen hinzu geben. Unter Rühren wenigen Minuten anschwitzen lassen.
Mit Apfelwein ablöschen, Fond und Sahne angießen und bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten sanft köcheln lassen.
Speck in einer Pfanne kross ausbraten, restlichen Selleriestangenwürfel hinzu geben, glasig dünsten lassen, Nordseekrabben unterheben. Sofort von der heißen Platten nehmen und bei Seite stellen.
Die Selleriesuppe mit einem Pürierstab oder in einem Mixer cremig pürieren, durch ein feines Sieb passieren und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzig abschmecken.
Restliche Butter in die Suppe geben, mit dem Pürierstab schaumig aufmixen, final abschmecken.
Suppe in Tassen oder tiefe Teller verteilen und mit Krabben samt Speck garnieren.