Äpfel aus Italien

Heute beim Einkaufen: Auf der Suche nach Äpfeln. Hier gibt es ja noch keine zu dieser Jahreszeit, aber weil dringende Nachfrage eines kleinen Menschen nach einem Apfel bestand, hab ich mich doch mal im örtlichen Supermarkt in der Obst- und Gemüseabteilung umgeschaut. Zur Auswahl standen Äpfel aus Chile, Argentinien, Südafrika und Italien. Ganz klar, Italien ist nahe, so dass ich hier zugegriffen habe. Da höre ich neben mir eine ältere Frau, die mit ihrer Mutter unterwegs war:

“Chile, Argentinien, ‘ne, die nehme ich nicht.”

Ich freue mich, denn der Ortsteil, in dem ich wohne, ist ansonsten so ziemlich frei von allen Gedanken der Nachhaltigkeit. Man fährt mit dem dicken Auto bis vor den Bäcker, auf dem Parkplatz des Superkaufparktmarktes sind Fußgänger nicht vorgesehen und der Ortskern besteht aus einer Durchgangsstrasse.
Also, hier endlich der Beweis, der meine Vorurteile entkräftet, dass hier kaum jemand über die Herkunft seiner Lebensmittel nachdenkt und der Preis alles ist. Wie schön. Vor lauter Freude spreche ich die Frau an:

“Diese hier sind aus Italien, das ist ja nicht so weit weg.”

In der Hoffnung auf einen kurzen Austausch über den Sinn und Unsinn von Flugobst und -gemüse packe ich also meine zwei Äpfel ein, und bin gespannt was die Frau, die sich jetzt einen Beutel holt, um ihrerseit die italienischen Äpfeln mitzunehmen, zu sagen hat.
Aber was folgt, ist kein gegenseitiges Einverständnis über Transportwege, Klimaschutz oder ähnliches. Es ist die Erkenntnis, dass ich mit meiner Einschätzung nicht so ganz daneben liege:

“Ich zahl’ denen doch nicht noch die Flugkilometer mit.”

Tja.


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