Der Redakteur Christian Kunst der „Rhein“-Zeitung berichtet über eine bevorstehende Fusion zwischen der AOK und IKK Südwest (Klick)
Rheinland-Pfalz – Die Fusionswelle unter den Krankenkassen geht in eine neue Etappe: Nach Informationen der Rhein-Zeitung verhandeln die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) in Rheinland-Pfalz und im Saarland mit der IKK Südwest über eine Fusion. Auf Nachfrage dementierte der Vorstandschef der AOK Rheinland-Pfalz, Walter Bockemühl dies nicht. „Auch eine solche Fusion wäre denkbar.“
Allerdings müssten zuvor erst die Selbstverwaltungsgremien der betroffenen Kassen zustimmen. Mitte November beginnt die Wahl der Gremien. Anfang Juni 2011 sind sie im Amt und könnten über eine Fusion entscheiden.
Nach Informationen unserer Zeitung ist die Fusion für den 1. Oktober 2011 geplant. Chef der neuen Großkasse mit dann fast zwei Millionen Versicherten und 1,4 Millionen Mitgliedern soll demnach der jetzige IKK-Vorstand Frank Spaniol werden. Bockemühl, der im nächsten Jahr 62 wird, sagte hierzu: „Ich habe – bei welcher Fusion auch immer – keine Ambitionen auf eine solche Spitzenfunktion.“
Aus Sicht des AOK-Chefs „machen auch kassenübergreifende Fusionen Sinn, weil dadurch ein guter Versichertenmix entsteht“. Der ist bei der Zuweisung von Mitteln aus dem Gesundheitsfonds sehr wichtig. Bockemühl ist überzeugt: „Zusatzbeiträge sind so auf längere Zeit vermeidbar.“ Die Mitglieder der anderen Kasse würden bei einer solchen Fusion von der „breitflächigen und ortsnahen Betreuung der AOK“ profitieren.
Mit der IKK Südwest hätten beide Ortskrankenkassen übrigens einen solventen Partner an ihrer Seite. Gerade erst gab die Innungskasse bekannt, dass sie im ersten Halbjahr 2010 entgegen dem allgemeinen Trend ein Plus von 3,2 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Bei der AOK beträgt der Überschuss sogar 32 Millionen Euro.