Antwort auf eine muslimische Konvertitin

Antwort auf eine muslimische Konvertitin

Portrait eines Miniaturmalers, osmanisch, 15. Jh.


Es geht heute um eine Antwort auf den Erfahrungsbericht einer muslimischen Konvertitin, die davon schilderte, was sie so beschäftigt, ob der Koran wortwörtlich zu lesen sei, oder auch interpretiert werden könne. Außerdem schilderte sie ihre Erfahrungen in der muslimischen, Pardon, in ihrer muslimischen Gemeinde, oder ihrem Umfeld, in ihrer umma, die teilweise ihr gegenüber recht unduldsam wurde, als es um das Befolgen bestimmter muslimischer als existentiell angesehener Praktiken ging. Hier ihr Essay:
Eine Notiz auf Facebook
Meine Antwort darauf:
Eine interessante und gute Notiz. Dir als Islamwissenschaftlerin brauche ich ja gar nichts erzählen, trotzdem sollte daran erinnert werden, dass im Koran die Stellen, die konkrete Anleitungen für den Lebensalltag beinhalten lediglich 6% (nach Prof. Falaturi) ausmachen. Das heißt, 94% des Korans legen gar nicht fest, ob man nun Kopftuch tragen soll, einen Bart tragen soll, Alkohol meiden soll, 5 mal am Tag beten soll, nur 4 Frauen haben soll, und so weiter. Hätte Gott auf all diese Dinge sooooooo viel Wert gelegt, wie einige Muslime, die bei Nichtbefolgung sofort starken Groll in ihren Herzen aufkommen lassen, meint ihr nicht auch, dass Gott dann wesentlich mehr von dieser Orthopraxie im Koran den Muslimen hätte zuteil werden lassen? Und wo er von Dingen spricht, die für den Alltag, die Lebensweise, usw. eines Teils der heutigen Muslime soooo immens wichtig sind, da spricht der Koran nicht nur einmal in Widersprüchen, beziehungsweise wenn nicht in Widersprüchen, so sind die Anweisungen doch zumindest recht vage gehalten, oder lassen Interpretationsspielräume. Wenn er ein Kopftuch, wenn er gar einen Gesichtsschleier für jede Frau gefordert haben soll, wieso sagt Gott dieses nicht unmissverständlich im Koran? (Siehe meinen Blogpost: Kopftuch im Koran) Wieso benutzt er nicht das altarabische Wort für Kopftuch im Koran, sondern umschreibt vielmehr in diversen Stellen diese heute für viele Muslime mehrheitlich obligatorische Pflicht?
Abgesehen davon, dass von den 6000 Versen im Koran nur 80 Verse rein juristische, also scharia-relevante Dinge enthalten. (Siehe dazu auch diese Einführung von Prof. Dr. Jürgen Paul.) Und abgesehen davon, dass wahrscheinlich die meisten praktischen Lebensanleitungen erst in den letzten Jahren der Offenbarungen Muhammads in Medina herabgesandt wurden, innerhalb von 23 Jahren also erst am Schluss kamen, und Gott viele, viele, viele andere Themen offensichtlich sehr viel wichtiger empfand und Muhammad diese denn auch bis zu 15-20 Jahre früher einflüsterte.
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