Das reicht nicht, weiß die Stadtverwaltung von Leipzig, die deshalb zuletzt versucht hatte, dem Kachelprojekt in Sachsen-Anhalt eigene Kunstfliesen entgegenzusetzen. Ein Wettkampf, der bei Beobachtern mitleidiges Lächeln auslöste, die Medien an der Saale jedoch motiviert zu haben scheint, Notiz vom Kopf an Kopf-Rennen der beiden Städte zu nehmen. Die HZ zeigt in ihrem überregionalen Lokalteil eine auch im großen Kachelverzeichnis offiziell aktenkundige Kachel-Galerie, deren Farbkraft und Formenvielfalt die Leipziger Bemühungen um Anschluss an führende Fliesenstandorte konsequent in die Schranken verweist.
Kunst ist hier, in der alten Arbeiterstadt, aber selbstverständlich nicht nur Kunst. Kaum zufällig findet sich das aus vier Einzelklebungen bestehende Kunstwerk in einer nach der Antifaschistin Martha Brautzsch benannten Straße, die Kachelkennern bereits seit Jahren als hervorragender Fliesenfundort gilt. Brautzsch war wegen ihres antifaschistischen Kampfes zwischen 1933 und 1945 mehrfach inhaftiert gewesen, nach dem Sieg der ruhmreichen Sowjetarmee über den Hitlerfaschismus baute sie die demokratische Frauenbewegung in Mitteldeutschland auf, wurde aber dann in einer schrecklichen Bluttat nach einer Frauentagsfeier im Jahre 1946 von faschistischen Banden feige ermordet. Später hatte sich herausgestellt, dass die faschistischen Mörder von ruhmreichen, aber fahnenflüchtigen Sowjetsoldaten dargestellt worden waren.
Im Kampf um die Kachelkunst :
Leise flieseln im Schnee
Kachelland ist abgebrannt
Verehrte Winkel-Fliese
Anti-Kachel-Strategie
Vernichtungsschlag gegen Kachelprojekt
Fliesenkünstler im eigenen Land
Kanonen auf Kacheln
Eigene Funde können übrigens auch während der kalten Jahreszeit stets direkt an politplatschquatsch@gmail.com geleitet werden, jeder Fund wird von uns auf Wunsch mit einem mundnachgemalten Kunstdruck der inzwischen von Kachel-Gegnern vernichteten Ur-Fliese prämiert.