Antifaschisten demonstrieren zusammen mit der CDU in Leipzig

Erstellt am 12. Oktober 2010 von Freiheitsliebe

Am 16.10 wollen in Leipzig verschiedene Neonazi Gruppen aufmarschieren. Diesen Aufmarsch wollen verschiedenste Gruppen verhindern, wie es im letzten Jahren schon erfolgreich geschehen ist. Zur Gegendemo haben alle Fraktionen des Stadtrates aufgerufen.
Im vergangenen Jahr verhinderten mehrere tausend Menschen einen Marsch von mehr als 1300 Neo-Nazis. Dieser Erfolg der Zivilgesellschaft gegen Faschismus soll dieses Jahr wiederholt werden. Auffällig ist, dass alle Fraktionen des Stadtrates die Gegendemo unterstützen. Während man dies von SPD, Grünen und Linken erwartet, ist es nicht alltäglich, dass die CDU und FDP dies auch tun. In Leipzig ziehen allerdings alle demokratischen Kräfte an einem Strang und wollen sich den Nazis entschieden entgegensetzen.
 Aufruf des Bürgermeisters

Für den 16. Oktober planen Kräfte aus dem rechtsextremistischen Spektrum insgesamt vier Aufzüge in Leipzig. In einer gemeinsamen Erklärung wenden sich Oberbürgermeister Burkhard Jung und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen, Ursula Grimm (CDU), Dr. Ilse Lauter (DIE LINKE), Axel Dyck (SPD), Wolfram Leuze (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Michael Burgkhardt (Bürgerfraktion) und Reik Hesselbarth (FDP) an die Leipzigerinnen und Leipziger und rufen zu gewaltfreiem Protest auf:
Am 16. Oktober 2010 wollen Neonazis mit vier Aufmärschen den öffentlichen Raum in Leipzig besetzen.
Sie haben Leipzig als Demonstrationsort gewählt, um erneut ihren Aufmarsch zu proben. Bereits 2009 verhinderten mehrere tausend Menschen auf friedliche Art und Weise den Nazi-Aufmarsch.
Der Oberbürgermeister und die Stadtratsfraktionen rufen die Leipzigerinnen und Leipziger auf, am 16. Oktober 2010 wieder auf die Straße zu gehen und den Demonstrationen der Neo-Nationalsozialisten besonnen und gewaltfrei entgegenzutreten.
Wir sind verantwortlich für unsere Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben. Wir sind verantwortlich für ein lebendiges demokratisches Gemeinwesen. Bei aller Unterschiedlichkeit unserer politischen Ansichten verbindet uns die Überzeugung, den Neonazi-Strukturen Widerstand entgegenzusetzen. Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus haben in dieser Stadt keinen Platz, nicht am 16. Oktober und an keinem anderen Tag.
Liebe Leipzigerinnen und Leipziger!
Wir bitten Sie, sich am 16. Oktober 2010 den Aufrufen zum gewaltfreien Protest anzuschließen und so aktiv für demokratische Grundwerte einzustehen.


Dies ist der Aufruf des Stadtrates, den alle Fraktionvorsitzenden, sowie der Leipziger Bürgermeister unterschrieben haben.
Bürgerbündnisse gegen Rechts


Zu den Gegendemonstrationen haben auch zwei Bürgerbündnisse aufgerufen. Zum einen das Bündnis "Leipzig nimmt Platz", dass von verschiedenen Parteien und Organisationen unterstützt wird, unter anderem von den Grünen, der Piratenpartei Sachsen, der Linken, der SPD und deren Jugendorganisationen.
Gleichzeitig mobilisiert auch das antifa Bündnis "Roter Oktober" zu einer friedlichen Demo gegen Rechts.