In einer spannenden und zugleich bedrückenden Reportage (NDR) fragen Journalisten und Ärzte: ist ein medizinischer Kollaps noch aufzuhalten?
In Deutschland sterben jährlich mindestens 15.000 Menschen an resistenten Keimen, Tendenz steigend. Die Dunkelziffer liegt weit höher. Woran liegt das?
Die sorglose Einnahme von Antibiotika führte in den letzten Jahren zu einer Zunahme an Resistenzen. Nicht nur die Schulmediziner setzen die "Wunderwaffe" aus den 1960igern und 1970iger Jahren viel zu häufig ein.
Auch in der Tierhaltung werden Antibiotika viel benutzt. Die Auswirkungen auf uns Menschen, über die Nahrungskette sind fatal.
90% aller Infekte sind viral bedingt und trotzdem gehören Antibiotika zu den häufig verordneten Therapien. Eine Unterschrift unter einem Antibiotika-Rezept geht eben schneller, als ein kleiner Test, ob überhaupt eine bakterielle Infektion vorliegt berichtet eine HNO Ärztin in der Reportage.
Außerdem hat die Pharmaindustrie derzeit wenig Interesse die Forschung nach neuen, wirksamen Antibiotika zu finanzieren und voran zu treiben, denn diese Medikamente erwirtschaften kaum Gewinne. Die Gefahr, dass die Bakterien schnell wieder Resistenzen bilden ist groß.
Was kann man also tun? Bei Infekten sollte der Körper die Möglichkeit haben, diesen selbst zu eleminieren. Fieber ist eine wichtige Abwehrreaktion und darf möglichst nicht unterdrückt werden. Wenn ein Gang zum Arzt (oder Heilpraktiker) nötig sein sollte, sollte dieser überprüfen, ob eine virale oder bakterielle Infektion vorliegt. Nur wenn die Indikation gegeben ist und durch andere, sanftere Therapien keine Besserung erzielt wurde, darf Antibiotika eingesetzt werden. Außerhalb von Krankheiten ist die Gesunderhaltung und Stabilisierung des Immunsystems von großer Bedeutung. Dazu gehören: ausreichender Schlaf, Körper und Geist fit halten, gesund und ökologisch essen (Bio), Schaffung einer seelischen Balance und finden eines Stress-Ausgleichs. Nur so können wir uns für die Zukunft wappnen!