Scharfe Kritik kam dagegen vom Bundesverbraucherministerium, das NRW Versäumnisse vorwarf. Verstöße müssten von den Behörden konsequent geahndet werden, sagte Sprecher Holger Eichele. Das Bekanntwerden neuer "gravierender Missstände" in Nordrhein-Westfalen deute auf ein "schweres Kontrollversagen" hin. Offenbar funktioniere in NRW die Überwachung nicht.
LANUV-Sprecher Peter Schütz verwies dagegen auf Anfrage darauf, dass die Untersuchung noch nicht komplett sei. "Wir wollen sie lieber noch mal validieren und gegenchecken lassen", damit nichts Falsches veröffentlicht werde. Er betonte, es gebe keine Situation, die ein sofortiges Handel erfordere. Der Einsatz von Antibiotika in Mastbetrieben sei bekannt.
Das LANUV und weitere Institutionen prüften derzeit Schritt für Schritt, wie viel Antibiotika sich über die Jahre beispielsweise in Streu, Futter und Trinkwasser angesammelt habe, weil dadurch multiresistente Keime entstehen könnten. Das Landesamt hatte bereits im November vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht, nach der Geflügelbetriebe bei der Hähnchenmast gezielt Antibiotika einsetzten. dapd