Anti-Uni: Wenn du in der Schule bleibst verschwendest du dein Leben

Von Benedikt Ahlfeld @benediktahlfeld

Ein Gastartikel von Ben Paul.

Viele junge Menschen, die ich in letzter Zeit treffe, sind nicht wirklich zufrieden. Es sind junge Menschen, die verunsichert sind und mehrmals den Studiengang wechseln oder die Ausbildung abbrechen. Junge Menschen, die Studiengänge zu Ende studieren, die sie nicht interessieren oder ihnen keinen Spaß machen. Junge Menschen, die sich zum Teil mehrere Semester unglücklich durch ihr Studium quälen – nur um etwas „zu Ende zu bringen“ und einen Abschluss zu haben.

Immer weniger dieser jungen Menschen trauen sich ihren Visionen oder ihren großen Träumen zu folgen. Zu sehr scheinen wir beeinflusst zu sein von der Gesellschaft und der Generation unserer Eltern, für die „Sicherheit“, ja finanzielle Sicherheit über allem steht. Ganz getreu dem Motto: „BWL ist ein sicheres Ding – und danach kannst Du ja immer noch was anderes machen.“

Wir sind eine andere Generation – eine Generation, die sich selbst verwirklichen will. Eine Generation, die stets nach den Sinn sucht hinter dem was sie tut. Die „Sicherheit“, nach der unsere Eltern suchten gibt es längst nicht mehr. Ich denke es ist Zeit uns zu emanzipieren.

Warum die Uni nicht das Leben ist

Die Uni ist ein geschützter Raum. Wir lernen die meisten Dinge theoretisch, um sie dann später einmal praktisch anwenden zu können – dann, wenn wir einen Job haben und das gelernte entweder nicht praxisrelevant  oder nicht mehr„up to date“ ist. Unsere Marketing-Konzepte werden von Professoren bewertet, die noch nie Praxisluft in der Wirtschaft geschnuppert haben. Wie soll ein Professor beurteilen, ob mein Marketing-Konzept Erfolg haben würde?

In Deinem Studiengang lernen alle mehr oder weniger das Gleiche. Es ist nicht mehr ganz so schlimm wie in der Schule und dennoch: Wenn Du nicht aufpasst, geht Deine Individualität ganz schnell flöten und Du schwimmst einfach mit dem Strom. Später wird von Dir dagegen erwartet, dass Du ein „klares Profil“ und eine „ausgebildete Persönlichkeit“ hast. Wie soll das funktionieren?

Du lernst für Deine Klausuren – und vergisst das Meiste danach wieder. Noten und Zertifikate sind zwar wichtig, um einen Job zu bekommen. Später wirst Du jedoch immer an dem gemessen werden, was Du konkret leistest und wie Du Projekte vorantreibst. Das ist etwas, was wir in der Schule und der Uni viel zu wenig lernen.

Welche „Skills“ Du später wirklich brauchst

Vielleicht kennst Du das Buch „Education of Millionaires“ von Michael Ellsberg. Dieses Buch und der Erfolg der darin dargestellten Menschen hat viele meiner Überzeugungen bestätigt. Was glaubst Du sind „Skills“, die Dich später im Leben weiterbringen werden? Glaubst Du, dass Du diese Skills an der Uni gelehrt bekommst?

Theoretisches Wissen und ein Blatt Papier auf dem Deine Noten stehen ist das eine. Dein beruflicher Erfolg – egal ob angestellt oder selbstständig – wird vor allem von drei Faktoren abhängen:

  1. Deinem persönlichen Netzwerk
  2. Deinen Social Skills
  3. Deinen „Macher-Fähigkeiten“ und Deinem Organisationstalent

Wie Du Dir viele dieser Skills beibringen kannst

Klar, ein gutes Netzwerk kannst Du durchaus an der Uni herstellen. Doch auch außerhalb der Uni ist das möglich – und zwar teilweise noch viel gezielter als an der Universität. Suche Dir Vorbilder und Mentoren – das wird Dich antreiben und von Mentoren zu lernen ist wirklich eine tolle Sache. Du kannst von deren Lebenserfahrung profitieren und musst die Fehler, die Deine Mentoren einmal gemacht haben, nicht mehr selbst machen um daraus zu lernen.

Lies Bücher zu Themen, die Dich interessieren – das ist Dein Input. Gleichzeitig ist es meiner Meinung nach wichtig dieses theoretische Wissen auch praktisch anzuwenden. Denn erst dann wird es zu dauerhaft verfügbarem Erfahrungswissen. Du kannst Dein Wissen zum Beispiel in konkreten Projekten zur Anwendung bringen oder einen Blog schreiben. Zudem empfehle ich Dir, Events zu besuchen, auf denen Du auf Gleichgesinnte triffst. Dich mit Gleichgesinnten auszutauschen ist unglaublich wichtig – Du lernst super viel dazu und merkst, dass Du nicht alleine bist mit dem was Du tust oder was Dich interessiert.

Bevor Du startest

Bevor Du startest, macht es Sinn, Dich mit Fragen zu beschäftigen, die etwas tiefer gehen. Ich habe mir unter anderem die folgenden Fragen gestellt: Wo will ich hin? Welchen Beitrag möchte ich zur Gesellschaft leisten? Was kann ich gut und was begeistert mich?

Versuche immer wieder zu diesen Fragen zurückzukommen – Deine Antworten verändern sich, genau wie auch Du Dich veränderst mit der Zeit. Dir diese Fragen von Zeit zu Zeit zu stellen wird Dir helfen Dir Deine Ziele konkreter auszumalen und Dich wieder konkret auf Deine Ziele zu fokussieren. Versuche Stück für Stück an Deinen Zielen zu arbeiten – Kontinuität heißt das Zauberwort.

Wenn Dir das System (also Uni, Ausbildung, Beruf etc.) nicht das bietet, was Du brauchst oder suchst – dann baue Dir Dein eigenes System und starte ein Projekt. Durch das Internet haben wir heute Möglichkeiten wie nie zuvor uns mit Gleichgesinnten zu vernetzen und auszutauschen. Du kannst z.B. für den Start einfach eine Facebook-Gruppe zu einem bestimmten Thema gründen, wo Du mit Interessierten und Freunden über das Thema diskutieren kannst. Denke daran: Lebenslanges Lernen macht Spaß und wird immer wichtiger!

Ganz wichtig: TU etwas! Erst durch MACHEN und Ausprobieren wird das, was DU mal theoretisch gelesen hast auch zu echtem, praktisch verfügbarem Wissen. Versuche also möglichst viel von dem was Du liest oder „konsumierst“ auch direkt in irgendeiner Weise anzuwenden – eine gesunde Mischung von Input und Output ist wichtig.

Hier nochmal die wesentlichen Fragen, die es wert sind sie zu beantworten

Wofür lernst Du?:

  • um mal sicheres Geld zu verdienen?
  • Hast Du einen Traum, eine Vision?
  • Was begeistert Dich wirklich? Welche Themen lassen Dich die Zeit vergessen?
  • → Sehr inspirierend dazu: https://vimeo.com/54225275

Wo willst Du hin?

  • Hast Du konkrete Ziele?
  • Hast Du schon einen Plan, wie Du diese Ziele erreichen kannst?

 Wie kommst Du dorthin?

  • Bist Du schon den ersten Schritt gegangen?
  • Verlierst Du Dein Ziel ab und zu aus den Augen?
  • Kontinuität ist alles – gib nicht zu schnell auf! =)

Über den Autor: Ben ist seit ca. 1,5 Jahren frei lernender Student. Er hat sein Studium an einer Elite-Uni und auch sein Stipendium der Studienstiftung geschmissen, um selbstständig und freibestimmt zu lernen. Heute sind die drei Säulen seiner Bildung: 1. Machen (=eigene Projekte starten und daraus lernen), 2. Bücher lesen und Events besuchen und 3. Reisen und Persönlichkeitsentwicklung. Auf OneDayProfits bloggt Ben darüber, wie Du ein eigenes Business gründest und produktiver arbeitest. Auf seinem eigenen Blog wird er schon bald über sein Leben als frei lernender Student berichten.