An der Käthe Kollwitz Gesamtschule in Recklinghausen findet zur Zeit ein tolles Anti-Rassismus Projekt statt. Hierbei habe ich mit Schülervertretern eine Performance entwickelt, die sie vor den Schülern aller Jahrgänge präsentieren. Dabei geht es um persönliche Erfahrungen mit Benachteiligung, Mobbing und Rassismus.
Am 25. Januar fand nun die Auftaktveranstaltung mit dem Projektpaten Thomas Gordoj statt:
RECKLINGHAUSEN. Die Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) hat sich aufgemacht, eine “Schule ohne Rassismus” zu werden. So heißt das bundesweite Netzwerk, dem bereits 1000 Bildungseinrichtungen angehören. Zum offiziellen Startschuss kam am Mittwoch auch Pate Thomas Godoj an die Gneisenaustraße.
Zum Auftakt der Projektwoche „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ hatte der prominente Pate gleich die nötige Anschubfinanzierung mitgebracht – einen Scheck über 500 Euro. Das Geld war Ende November bei einem spontanen Straßenkonzert vor der RZ-Redaktion an der Breiten Straße zusammengekommen. Damals hatten sich einige Chöre beschwert. Sie meinten, der Superstar habe ihnen beim zeitgleichen Adventssingen auf dem Altstadtmarkt die Schau gestohlen habe. Godoj gab sich gelassen: “Ich wusste gar nichts von dieser anderen Veranstaltung. Aber ich weiß, wofür ich das hier mache.”
Jeans, Pulli, Haarsträhnen im Gesicht – gewohnt lässig präsentierte sich Godoj an der Käthe-Kollwitz-Schule. Darüber, wie er seine Rolle als Schirmherr ausfüllen will, hat sich der Rocker auch schon Gedanken gemacht: „Auf meinen Konzerten werde ich bei den Leuten, die auf der Gästeliste stehen, pro Person fünf Euro für euch sammeln.“ Die Antwort war ein Beifallssturm.
Festakt Mitte März
Geld, das machte Lehrerin Barbara Oberdieck in ihrer Ansprache deutlich, braucht die Schule für eigentlich alles. Einmal im Jahr will die KKS ihre Mitgliedschaft im „Schule ohne Rassismus“-Netzwerk mit einer großen Aktion untermauern.
Zunächst gilt es aber, Unterschriften zu sammeln. 70 Prozent der knapp 1 000 Schüler und 75 Lehrer müssen die Resolution gegen Rassismus unterschreiben. Die Listen liegen bis Anfang Februar bei diversen Filmvorführungen in der Aula aus. Mitte März soll der Festakt zur Ernennung der Schule folgen.Unterschriften im Akkord leistete Thomas Godoj schon am Mittwoch im KKS-Freizeittreff – nicht auf Listen, sondern auf seinen Autogrammkarten.
Die KKS wäre die zweite Recklinghäuser “Schule ohne Rassismus”. Bereits 2003 trat das Alexandrine-Hegemann-Berufskolleg dem Netzwerk bei.
(Recklinghäuser Zeitung, 26.01.2012)