Anti-Duckface-Tag 2012

Von Kuriose Feiertage @kuriosetage

Am heutigen 22. Juli wird bereits zum zweiten Mal der sogenannte Anti-Duckface-Tag begangen. Ein Tag, der sich gegen Entengesichter richtet? Grund genug für uns, der Geschichte dieses wirklich kuriosen Aktionstages auf den Grund zu gehen.

Von Schnuten in sozialen Netzwerken

Um was geht es also? Beginnen wir zunächst einmal mit einer begrifflichen Annäherung: Der aus dem Englischen stammende Terminus Duckface bedeutet zunächst in der wörtlichen Übersetzung: Entengesicht; treffender ist hier aber sicherlich die Übersetzung: Schnute. Soweit die sprachliche Herkunft. Damit ist aber noch nicht geklärt, weshalb dieser Begriff einen eigenen Aktionstag erhalten hat. Befragen wir dazu im nächsten Schritt den guten alten Duden, der in Kooperation mit der Agentur Trendbüro das Webportal Szenensprachenwiki.de betreibt. Hier wird Duckface wie folgt definiert:

„Aktueller Internettrend vieler Girlies, auf Fotos mit übertriebenen Schmolllippen oder Kussmund zu posieren. Weil das so lächerlich aussieht, gibt es sogar schon Gegeninitiativen (http://antiduckface.com/).“

Quelle: Neues Wörterbuch der Szenensprachen: Duckface

Fassen wir also zusammen: Mit Duckface ist ein Internettrend gemeint, der in erster Linie von weiblichen Usern praktiziert wird und bei dem es darum geht, auf geposteten Fotos durch eine bestimmte Mimik – zusammengepresste Lippen wie beim Schmoll- oder Kussmund und gleichzeitig eingesogene Wangen eingesogen – sowohl selbstironisch als auch sexy zu wirken. Primär finden sich diese Fotos auf den Profilbildern sozialer Onlinenetzwerke wie Facebook & Co. Nun, Fotos mit Grimassen sind allerdings nicht erst seit dem Aufkommen des Internets populär, man erinnere sich in diesem Zusammenhang z. B. an die Bilder in Fotokabinen, allerdings scheinen beim Duckface andere Faktoren eine Rolle zu spielen. Nicht ganz unwahrscheinlich scheinen uns hier Vorbilder wie Angelina Jolie usw. zu sein. Weiterhin nachdenklich stimmt uns die Meldung, dass das Dating-Potal OkCupid im Jahre 2010 eine Statistik herausgab, nach der weibliche Teilnehmer, die sich auf ihrem Profil mit einem Duckface zeigten, wesentlich mehr Zuschriften als die ohne erhielten.

Auf Entenjagd im Internet – Die Anti-Duckface-Bewegung

Wenn uns das Internet eine Sache gelehrt hat, so die folgende: Zu nahezu jedem Trend gibt es eine Gegenbewegung und im Falle des Duckface ist es die Anti-Duckfacke-Bewegung. Zentrales Organ ist das bereits im oben aufgeführten Zitat genannte Blog: antiduckface.com, welches mit dem Slogan: STOP DOING IT, IT ISN’T SEXY. YOU LOOK STUPID. REALLY, REALLY STUPID eine Sammlung von Duckface-Bildern online stellt. Im deutschsprachigen Raum wurde dies von der Kölner Comedy-Trio Y-TITTY 2011 zum Anlass genommen, den Anti-Duckface-Tag ins Leben zu rufen. Warum sie den 22. Juli dafür gewählt haben, konnten wir nicht klären, trotzdem scheint die Aktion jede Menge Aufmerksamkeit gebracht zu haben. So sollen laut der Facebook-Seite zum Anti-Duckface-Tag bei dieser ersten Auflage ca. 21.000 Leute mitgemacht haben und dem Aufruf gefolgt sein, ihr Facebook-Profilfoto mit dem oben abgebildeten Button zu versehen. Passend dazu gab es dazu noch ein passendes YouTube-Video mit einem Anti-Duckface-Song.

Links zum Anti-Duckface-Tag

P.S.: Und wem die ganze Geschichte zu albern ist, der kann heute noch den PI-Annäherungstag (Pi Approximation Day) feiern, denn – in Anlehnung an den Pi-Day am 14.März – wird am heutigen 22. Juli (22/7 nach amerikanischer Schreibweise) die näherungsweise Darstellung von π durch Archimedes als 22/7 = 3,1415926 ≈ 3,14 geehrt.