Eine ähnliche Wirkung hat Retinol. Diese Vorstufe der Vitamin-A-Säure ist der Star unter den Anti-Agern. Es fing an mit intensiven Vitamin-A-Peelings gegen Akne. Dabei stellten die Hautärzte fest, dass nicht nur die Pickel sondern auch die Faltentiefe weniger wurden. Um eine für die Heimanwendung kompatible Form zu finden, wird meist Retinyl Palmitat als echter Antifaltenwirkstoff in Kosmetika verwendet. Dieser Ester ist besser verträglich als reines Retinol, das in frei verkäuflichen Produkten bis zu einer Konzentration von 1% eingesetzt werden darf. Das kann aber dann schon ordentlich irritieren. Dafür sorgt es aber auch für bessere Hornzellen und regt die Produktion von neuem Kollagen an. Dazu ist es auch noch ein Antioxidant, zusammen mit Vitamin C und E wirkt es besonders schützend.
Damit wären wir bei einem weiteren Lieblingsprodukt angekommen. Vitamin C. Antioxidant, schützt also vor Zellschäden und auch vor übermäßiger Melaninbildung, also Hyperpigmentation. Die aufhellende Wirkung ist umstritten, in Verbindung mit anderen Treatments wie Retinol kann das aber gut funktionieren. Und es schützt nicht nur die kollagenen Fasern, es hilft auch beim Aufbau. Ergo sind Vitamin C und Retinol partners in crime bei der Erneuerung des Stützgewebes.
Last but not least: Hyaluronsäure. Denn auch davon bildet der Körper mit zunehmendem Alter immer weniger. Ab 35 sollte ein anständiges Hyaluronserum unbedingt in den Schrank und auf die Haut! 1 Gramm Hyaluronsäure speichert bis zu 6 Liter Wasser, das Zeug hat Power! Es gibt mehrere Formen der Hyaluronsäure. Zum Aufpolstern der Oberhaut verwendet man hochmolekulare HS. Das sind die Seren, die ein bisschen auf der Haut 'stehenbleiben'. Man fühlt sie deutlich, das Produkt scheint nicht ganz einzuziehen. Toller Plumper, man muss nur mit der Dosierung aufpassen. Zuviel davon und alles, was man drüber gibt, rollt ab, 'fusselt' so ein bisschen. Diese Form speichert Feuchtigkeit an der Hautoberfläche.
Warum ich hier nur von Seren schreibe? Weil die Konzentrationen, die man für echte Effekte braucht, nicht in Cremes passen. Eine Creme muss immer die Hautoberfläche stärken und schützen, kann deswegen nicht so tief in die Haut eindringen, um richtig Wirkstoff einzuschleusen. Allerdings ist die Hautbarriere ein wichtiger Punkt auch beim Antiaging. Glättende und schützende Pflegestoffe wie Squalane, natürliche Öle und Ceramide sind enorm wichtig. Sonst würde die ganze schöne Wirkung unserer Zaubermittel einfach verdunsten.
Anti-Aging beschränkt sich nicht auf meine 4 Lieblingsstoffe, es gehört mehr dazu. Antioxidantien, Peptide ( einige davon können sogar an der Hautoberfläche wie Botox wirken), dazu Nahrungsergänzung. Aber für die 4, die einfach tatsächlich effektiv sind und zuverlässig funktionieren, habt ihr jetzt mal schriftlich. Und jetzt: An die Pipette, fertig, los!