Antennen-Fernsehen DVB-T gestern überstürzt beerdigt

Von Klaus Ahrens

Durch eine Änderung der Frequenzverordnung hat die Bundesregierung dem Antennenfernsehen DVB-T gestern den Todesstoß versetzt, um die Frequenzen des 700 MHz-Bandes, die DVB-T nutzt, meistbietend versteigern zu können.

Der zuständige Verkehrsminister Alexander Dobrindt erhofft sich Milliardeneinkünfte von der jetzt folgenden Versteigerung der Frequenzen – dabei rechnet der Bayer vermutlich genauso, wie bei der Maut, denn Fachleute sagen, dass davon höchstens eine halbe Milliarde übrigbleibt – ein Tropfen auf den heißen Stein für den Netzausbau.

DVB-T-Empfänger werden zu Elektroschrott

Die Gelackmeierten sind die Menschen, die das Fernsehprogramm noch per Antenne empfangen, mit 7,4 Millionen Haushalten laut Digitalisierungsbericht 2014 sind das immerhin 20 Prozent der Deutschen, deren Fernsehempfänger diese Änderung zu Elektroschrott macht! Diese Leute müssen dann spätestens übernächstes Jahr einen neuen Receiver kaufen, um das Nachfolgersystem DVB-T2 nutzen zu können.

Ein kleiner Trost

Als kleines Trostpflaster soll das neue Verfahren dann auch HD-Programme senden können, die ältere Menschen sowieso nicht mehr von Standardauflösung unterscheiden können.

Auch drahtlose Mikrofone überstehen die Änderung der Frequenzen nicht und müssen neu angeschafft werden. Dafür soll es allerdings eine Entschädigung geben. Ob die aber auch die Kellerband um die Ecke kriegt, ist wohl fraglich.

Das ist mal wieder ein Meisterstück aus dem Hause CSU!

Bild: Wikipedia_CC_LordOider_mod