Ein Terroranschlag auf den Reichstag sei geplant, meldet SPIEGEL ONLINE. Vor einer zweiten Aktionsplanung habe das FBI vor zwei Wochen gewarnt: Die indische Gruppe „Said“ („Das Schwert“) habe einen Pakt mit al-Qaida geschlossen und bereits zwei Männer nach Europa geschickt – geschleust von einem gewissen Daewood Ibrahim.
Dawood (oder: Daewood) Sheikh Ibrahim Kaskar, geboren 1955 als Sohn eines Polizeikonstablers aus dem indischen Maharashtra, ist als Boss eines internationalen Verbrechersyndikats nicht nur einer der weltweit meistgesuchten Verbrecher, sondern auch Unterstützer und Organisator des Terrorismus. Er wird verdächtigt, für die Mumbai-Attacke von 2008 mit verantwortlich zu sein. Vor allem aber steckte „Don“ Ibrahims berühmt-berüchtigte „D-Company“ hinter den 13 Bomben, die am 12. März 1993 in Mumbai (damals noch: „Bombay“) in die Luft gingen. Organisiert von Ibrahims Adjutanten Tiger Menon war das „Bombay Bombing“ die Vergeltung für das Niederreißen der Ayodhya-Moschee und die anschließenden grausamen Pogrome gegen Muslime (auch und gerade im bis dahin so weltläufig geltenden Bombay).
Der reportagehafte Film BLACK FRIDAY (IND 2004) von Anurag Kashyap thematisiert umfassend und in nüchternem realistischem Stil die Durchführung und Planung der Anschläge wie auch die folgenden Ermittlungen. Ibrahim erscheint darin nur als der große Boss im Hintergrund, der zu mächtig und real ist, als dass man viel von ihm zeigen wolle: Eine Hand mit Telefon, ein Schemen hinter Gardinen, jemand, der eine Audienz gewährt im fernen, sicheren Dubai, wohin sich Ibrahim zurückgezogen hat. Weitere Filme zu ihm und seiner „D-Company“ gibt es daneben, Mafiadramen und -Thriller, z.B. „D“ (IND 2005) von Vishram Sawant.
Doch auch direkte Verbindungen bestehen oder zumindest bestanden zwischen Dawood Ibrahim und Bollywood: Wie viele Mafiosi war auch Ibrahim im Glamourbusiness aktiv – die Kinoindustrie brauchte das Geld, weil der Staat sie sich selbst überließ; den Gangs verlieh es gesellschaftlichen Glanz und die Möglichkeit, ihre Rupien zu waschen. Wie eng darüber Bollywood und Terrorismus jenseits der Leinwand zusammenkamen zeigt der Fall des Stars Sanjay Dutt, der über zehn Jahre wegen der Mithilfe an den 1993er Bombay-Anschlägen angeklagt war, weil er für Mitglieder der „D-Company“ Waffen in seinem Haus versteckt hatte – und dafür auch mehrmals Zeit im Gefängnis verbrachte
Dawood Ibrahim wird zurzeit in Pakistan vermutet, wo er Beziehungen zu Osama Bin Laden unterhält und weiter im internationalen organisierten Verbrechen mitmischt.
(zyw)
Dawood (oder: Daewood) Sheikh Ibrahim Kaskar, geboren 1955 als Sohn eines Polizeikonstablers aus dem indischen Maharashtra, ist als Boss eines internationalen Verbrechersyndikats nicht nur einer der weltweit meistgesuchten Verbrecher, sondern auch Unterstützer und Organisator des Terrorismus. Er wird verdächtigt, für die Mumbai-Attacke von 2008 mit verantwortlich zu sein. Vor allem aber steckte „Don“ Ibrahims berühmt-berüchtigte „D-Company“ hinter den 13 Bomben, die am 12. März 1993 in Mumbai (damals noch: „Bombay“) in die Luft gingen. Organisiert von Ibrahims Adjutanten Tiger Menon war das „Bombay Bombing“ die Vergeltung für das Niederreißen der Ayodhya-Moschee und die anschließenden grausamen Pogrome gegen Muslime (auch und gerade im bis dahin so weltläufig geltenden Bombay).
Der reportagehafte Film BLACK FRIDAY (IND 2004) von Anurag Kashyap thematisiert umfassend und in nüchternem realistischem Stil die Durchführung und Planung der Anschläge wie auch die folgenden Ermittlungen. Ibrahim erscheint darin nur als der große Boss im Hintergrund, der zu mächtig und real ist, als dass man viel von ihm zeigen wolle: Eine Hand mit Telefon, ein Schemen hinter Gardinen, jemand, der eine Audienz gewährt im fernen, sicheren Dubai, wohin sich Ibrahim zurückgezogen hat. Weitere Filme zu ihm und seiner „D-Company“ gibt es daneben, Mafiadramen und -Thriller, z.B. „D“ (IND 2005) von Vishram Sawant.
Doch auch direkte Verbindungen bestehen oder zumindest bestanden zwischen Dawood Ibrahim und Bollywood: Wie viele Mafiosi war auch Ibrahim im Glamourbusiness aktiv – die Kinoindustrie brauchte das Geld, weil der Staat sie sich selbst überließ; den Gangs verlieh es gesellschaftlichen Glanz und die Möglichkeit, ihre Rupien zu waschen. Wie eng darüber Bollywood und Terrorismus jenseits der Leinwand zusammenkamen zeigt der Fall des Stars Sanjay Dutt, der über zehn Jahre wegen der Mithilfe an den 1993er Bombay-Anschlägen angeklagt war, weil er für Mitglieder der „D-Company“ Waffen in seinem Haus versteckt hatte – und dafür auch mehrmals Zeit im Gefängnis verbrachte
Dawood Ibrahim wird zurzeit in Pakistan vermutet, wo er Beziehungen zu Osama Bin Laden unterhält und weiter im internationalen organisierten Verbrechen mitmischt.
(zyw)