Alben
Veröffentlicht am 21. Februar 2014 | von Lisa Schneider
Wertung
Summary: Netter Pop mit Swing-Elementen, aber zu viele Wiederholungen und auf Dauer doch ziemlich langweilig
2
Pop
Annett Louisan, eigentlich schon ein altes Häschen im deutschen Pop-Business, veröffentlicht am 14. 2. ihr sechstes Studioalbum.
Zuviel Information heißt es und wird sogar mit einem eigenen Trailer beworben – da kann man sich dann auch gleich anhören, was Frau Louisan unter „zu viel Information“ einreihen würde: „Ich kann mit Schuhen viel besser einschlafen“, oder: „Ich trinke Kaffee ohne Zucker und davon viel“. Nun denn, das sind ja auch wirklich überflüssige Informationen.
Auch zur ersten Single, Dein Ding, kann man sich schon online das Video ansehen. Ja, da fühlt man sich wieder zurückversetzt ins Jahr 2004 – aber „nur spielen“ will Annett Louisan nun nicht mehr: Wieder haben wir einen Titel, der gewollt und fast schon unangenehm naiv-anrüchig klingt, sich dann aber im Songtext selbst wieder auflöst. „Sein Ding“ ist es halt nicht, aufzustehen, nur um vor dem Mittagessen noch zu frühstücken, oder auch nicht „sein Ding“: in eine Kneipe gehen, in der kein Fußballsender aufgedreht ist. Also was haben wir da: ewige Frauenleiden verpackt in diese manchmal schwer an der Grenze des erträglichen süßen Stimme.
Hört man sich durch das 15 Stücke beinhaltende Album, merkt man schnell, vieles wird hier ohne großes Changieren wiederholt, auch wenn es das Swing-Element Annett Louisan diesmal besonders angetan hat. Anspieltipp wäre hier Ronny & Jonny, ein locker-leichtes Stück mit 20er Jahre-Flair, das ganz gut gelungen ist. Das Problem ist nur, dass Annett Louisan immer wieder auf den selben Effekt setzt, der nur ein bestimmtes Publikum glücklich machen wird.
In Deutschland hat sie Erfolgsgeschichte geschrieben, und solange sie weiterhin das kokette, unschuldige Mädchen mimt, das aber genauso gut von schlüpfrigen Details singen kann, um mit ihrem Image zu spielen, wird das wohl auch so bleiben. Auch wenn sich dieses Album nahtlos und ohne sich abzuheben in die Liste ihrer Veröffentlichungen einreihen wird.
Annett Louisan – Zu viel Information, Sony Music, www.annettlouisan.com
Tags:2 von 5Annette LouisanPopSony Music
Über den Autor
Lisa Schneider Aufgabenbereich selbst definiert als: Groupie, nichtsdestotrotz. Findet „Schrecklich amüsant aber in Zukunft ohne mich“ (David Foster Wallace) immer wieder treffend.