Es kommt in einem edlen weißen Schuber, der Titel des Buches ausgestanzt, auf dem Buch selbst ist der Titel nur durch weißen Lack abgehoben und der Seitenschnitt glänzt silbern.Das Buch wirkt schon beim ersten Eindruck sehr edel und der Inhalt entspricht diesem ersten Eindruck
LE LIVRE BLANCAnne Sophie PicFotos Michael RoulierTexte Stéphane DavetMatthaes VerlagStuttgart 2014
Das ursprüngliche Rezept stammt von ihrem Vater Jacques Pic. Dieser hatte das Restaurant, das heute von Anne Sophie Pic und ihrem Mann geführt wird, bereits zu einem drei Sternerestaurant gemacht.Anne Sophie Pic hatte erst einen anderen Beruf gelernt, Betriebswirtschaft studiert und dann unter anderem auch für Moet et Chandon das berühmte Champagnerhaus gearbeitet.Man erfährt das ein Direktor aus diesem Haus ihr das Prestige der Marke „Pic“ deutlich gemacht hat. Dieses war der Auslöser, dass sie wieder in den elterlichen Betrieb zurückkehrte. Sie entschloss sich beim Vater in die Lehre zu gehen und das Kochen zu erlernen. Allerdings stirbt ihr Vater kurze Zeit später und sie musste sich nun die Kenntnisse selber vermitteln. Sie ist also was das Kochen angeht Autodidaktin.Ich bin auf sie über facebook aufmerksam geworden, sie unterhält dort eine Seite "Anne Sophie Pic" und stellt häufig neue Bilder ein. Ich war immer wieder beeindruckt, weil die Bilder sehr klar strukturiert und wunderschön sind. Mir gefällt es einfach wie sie die Gerichte auf den Teller bringt.
Ein schönes Beispiel ist das Lammrezept. Auf dem Teller findet sich nur Lamm, Ravioli, Lammsauce und Bärlauch, also wirklich aufs Wesentliche reduziert. Dabei fällt auf, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen besternten Köchen die Sous vide Methode nur sparsam einsetzt. Das Lamm auf diesem Teller ist schlicht in Öl gebraten. Was mich sehr freut, Anne Sophie Pic gibt sehr genaue Zahlen an, was die Kerntemperatur des Fleisches angeht. Was mir auch aufgefallen ist, ist die schöne Form der Ravioli, sie beschreibt sehr präzise wie es geht, doch ich denke es braucht einige Übung das nachzuvollziehen.Bisher habe ich noch keines der Rezepte nachgekocht, auch weil oft sehr teure und edle Zutaten verwandt werden. Sie schreibt selbst, dass sie gerne Flusskrebse, Trüffel, Kaviar, frischen Hummer, zarte Tauben, silberne Wolfbarsche und dicke Steinbuttfilets verarbeitet.Auch wenn man als Hobbykoch und Dilettant, wie ich, die Zutaten kaufen könnte, so denke ich, sind die Rezepte nicht wirklich nachzukochen. Es dürfte sehr wesentlich auf eine präzise Zubereitung ankommen, und da weiss ich noch nicht ob ich mich da ran traue.Allerdings gibt das Buch, auch wenn man die Rezepte nicht nach kochen möchte, jedoch viele Anregungen und Hinweise wie man Speisen zubereiten kann. Leider fehlt auch diesem Kochbuch ein Register, was es nicht gerade einfacher macht damit zu arbeiten.Aber das ist das einzige Manko, ansonsten bin ich von dem Buch sehr begeistert. Was mir noch aufgefallen ist, in dem Buch gibt es nur ein Bild von ihr selbst. Da sind manche anderen Köche ja ganz anders, aber sie stellt sich nicht persönlich ins Rampenlicht, sondern ihr Werk und das gefällt mir sehr.Es ist eines der schönsten Kochbücher der letzten Jahre und ich bin sicher, ich werde es noch oft zur Hand nehmen.
