"Die Sache mit meiner Schwester" ist mein erster Anne Hertz Roman. Die beiden Autoren-Schwestern haben zwar schon viele Bücher gemeinsam veröffentlicht, doch bisher hat mich das Thema der Romane nie wirklich gereizt. Von "Die Sache mit meiner Schwester" fühlte ich mich jedoch direkt angesprochen, denn ich selber habe auch eine Schwester der ich sehr nahe stehe. Mich hat daher interessiert wie sich in diesem Buch mit dieser ganz besonderen Beziehung zwischen Schwestern auseinander gesetzt wird und ob ich hier auch meine Schwester und mich wieder erkenne.
Besonders gut gefallen hat mir, dass hier in Form von Tagebucheinträgen aus der Kindheit und Jugend von Heike und Nele auch einfließt, wie die Ereignisse damals wahrgenommen wurden. Man lernt die Mädchen dadurch gut kennen und sieht, wie unterschiedlich sie die Situationen oft einschätzen.
Bedingt durch den Unfall lernt der Leser in der Gegenwart nur Nele unmittelbar kennen und kann genau wie sie Heike nur Stück für Stück einordnen und erleben.
Sehr schön fand ich auch, dass hier im Nachwort erläutert wird, wie viel Anne Hertz in Sanne Gold steckt und was für autobiographische Züge der Roman hat. Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass trotz aller Schicksalsschläge der Humor hier nicht zu kurz kommt.
Aber ich habe auch ein wenig Kritik, denn in den letzten Kapiteln wird mir doch alles ein wenig zu oberflächlich behandelt. Hier hätte ich lieber noch ein paar Kapitel mehr gehabt und dafür auch mehr Informationen über die Hintergründe und was in der Zwischenzeit geschehen ist. Ein Happy End ist zwar schön, aber manchmal eben auch ein wenig schmalzig.
Empfehlen kann ich "Die Sache mit meiner Schwester" auf jeden Fall an alle Leserinnen, die Interesse an einer humorvollen, aber auch nachdenklich machenden Geschichte über zwei unterschiedliche Schwestern haben.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Anne Hertz: Die Sache mit meiner Schwester
Für die Lesechallenge zu diesem Buch bei Lovelybooks hat Limes auch noch ein Foto mit Piggi gemacht: