(hpd) Der Politikwissenschaftler Wahied Wahdat-Hagh nimmt eine Analyse des politischen Systems im Iran vor, mit einer Hervorhebung der dortigen antisemitischen Staatsideologie. Gerade in der erkenntniserhellenden Aufarbeitung persischsprachiger Quellen besteht der Wert der vorliegenden Arbeit, die aber inhaltlich eher fragmentarisch ausgerichtet und analytisch nicht systematisch entwickelt ist.
Wie muss das gegenwärtige politische System im Iran eingeschätzt werden? Handelt es sich um eine totalitäre Diktatur? Geht es den Herrschenden um eine Theokratie? Stehen die offiziellen Aussagen zu Israel für einen Vernichtungsantisemitismus? Und: Wie sollte die Verfolgung von Minderheiten bewertet werden? Diesen Fragen geht der Politikwissenschaftler Wahied Wahdat-Hagh, Mitarbeiter der European Foundation for Democracy, in seinem Buch „Der islamistische Totalitarismus. Über Antisemitismus, Anti-Bahaismus, Christenverfolgung und geschlechtsspezifische Apartheid in der ‚Islamischen Republik Iran’“ nach.
Er versteht diese Studie als Fortsetzung einer früheren Arbeit, worin die Herrschaft des politischen Islam im Iran als Beispiel für eine Spielart des Totalitarismus gedeutet wurde. Nun geht es Wahdat-Hagh stärker um die Bedeutung der Judenfeindschaft für das dortige politische System, was auch den hohen Stellenwert dieses Gesichtspunktes in den acht Kapiteln seines umfassenden Werkes erklärt…