Anleitung zum Unschuldigsein

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Anleitung zum Umschuldigsein – Florian Illies

Die literarische Frage des Tages lautet: Was ist flüssiger als Wasser?

Meine Antwort: Florian Illies’ Buch Anleitung zum Unschuldigsein - Das ist überflüssig.

Erfolgsautor Florian Illies (Generation Golf, 1913 – Sommer des Jahrhunderts) präsentiert seinen Lesern in dieser leichten seichten Lektüre eine lose Ansammlung von Alltagssituationen, die zu einem schlechten Gewissen führen können. Von Mülltrennung bis Fast Food. 

Insgesamt 23 Episoden, die wohl besser in einer Lifestyle-Magazin Glosse aufgehoben wären als zwischen zwei Buchdeckeln.

Dieses Büchlein ist mir durch die Aktion Blogger schenken Lesefreude zugeflattert. Und obgleich man einem geschenkten Gaul, nicht ins Maul schauen sollte, habe ich es auf Herz und Nieren geprüft. 

Schon nach den ersten Seiten musste ich schnell zurückblättern, um das Erscheinungsdatum zu prüfen. Denn alles was ich dahin gelesen hatte fühlte sich dermaßen überholt, ausgelutscht und wiedergekaut an,  das konnte doch nicht aktuell sein? 

Und tatsächlich stammt das Buch aus dem Jahre 2002 und ist augenscheinlich nicht gut gealtert. Es liest sich wie ein mäßig witziges Stand-up Comedy-Programm aus den 90er Jahren. 

Ein hoher Wiedererkennungs- und ein geringer Unterhaltungswert. So berichtet Illies von Rosenverkäufern und Obdachlosen, die einen in moralische Bedrängnis bringen und von Gängen zum Fast-Food Restaurant, die zur Selbstgeißelung führen, von überfälligen Zahnarztterminen und überflüssigen Autofahrten.  

Alles altbekannte Situationen, die einem vielleicht hier und da einen gnädigen Schmunzler abringen können aber zu guter Letzt unbefriedigt lassen.
Zum einem, weil es nicht witzig genug geschrieben ist, um es als bloße Unterhaltung zu rechtfertigen, zum anderen zieht Illies keinerlei Fazit und stellt die gesammelten Anekdoten nicht ein größeren Gesamtzusammenhang.

Am klappt man das Buch ratlos wieder zusammen? Was wollte uns Illies jetzt eigentlich sagen. Welche Funktion übernimmt das Gewissen in unserer Gesellschaft? Welche Position hat er? Welche Rückschlüsse können wir daraus ziehen?

Tja. Man weiß es nicht. 

Wenn man außerdem jedes Mal, wenn das Wort “Gewissen” vorkommt, einen Schluck Bier trinken würde, wäre man spätestens nach vier Seiten bewusstlos. Redundant wäre  noch ein Euphemismus.  

Fazit – Schuldig!
Als Kolumne in der Brigitte oder in der Tageszeitung, wären die Texte mit Sicherheit besser aufgehoben und leichter zu verschmerzen. In gebündelter Form sind sie weitaus weniger aufregend.
Die gute Nachricht ist: Wer dieses Buch nicht gelesen hat, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. 

Wertung 1,9/5

1. Geht gar nicht   2. Is OK     3. Gut   4. Richtig gut     5. awesomatik!

awesomatik Kuriosum
Bei all der mittelprächtigen Belanglosigkeit von Anleitung zum Unschuldigsein, mag man gar nicht glauben, dass Illies’ neuer Roman 1913 – Sommer des Jahrhunderts lesenswert sein soll

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Anleitung zum Unschuldigsein: Das Übungsbuch für ein schlechtes Gewissen



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