Ankommen im Alltag

Der Frosch ist 2 Jahre und 2 Wochen und 2 Tage alt
Der Babybruder ist 1 Woche und 6 Tage alt

Nun ist das Äffchen fast 14 Tage alt, Morgen hätte ich faktisch Entbindungstermin. Es ist für mich immer noch etwas merkwürdig, dass der Bauch vor dem Entbindungstermin bereits leer war. 
Ich hatte mir zwar aufgrund meiner Beschwerden gewünscht, dass die Schwangerschaft zeitnah zu Ende geht, aber natürlich nicht so, wie es letztendlich ablief. 
Hat mich rückwirkend alles etwas überrumpelt. Als ich aus dem Krankenhaus Zuhause war, viel mir erst einmal auf, dass ich unterbewusst wohl wirklich nicht damit gerechnet hatte, dass das Äffchen früher zur Welt kommen könnte. Ich hatte so einiges noch gar nicht gerichtet. Kleidung war beispielsweise gewaschen und beim Frosch in den Schrank geräumt, aber so recht nach Größen sortiert war nichts. Der Wickeltisch im Schlafzimmer war zwar mit Stoffwindeln - die wir aktuell mehr oder weniger auf Eis liegen haben -  bestückt, aber sämtliche Utensilien wie Feuchttücher, Trockentücher usw. fehlten. Kleinigkeiten zwar, aber das summierte sich. Der Autositz war noch im Keller verstaut und der Babyeinsatz nicht auffindbar. Außerdem stellte ich fest, dass ich recht wenig Kleidung in 50/56 oder 56 zur Verfügung hatte. Klar, das wird nicht lange getragen, aber 62 war für das 50 cm Äffchen definitiv zu groß.
Ankommen im Alltag
Aber zurück zum Alltag zu Viert...
 Ursprünglich wollte ich bis Dienstag oder sogar Mittwoch im Krankenhaus bleiben. Die Unterbringung dort ist klasse und ich wollte die Zeit zu Zweit nutzen, damit das Äffchen und ich uns näher kennenlernen konnten. Vom Kaiserschnitt an sich erholte ich mich dort schon sehr gut. Ich war wesentlich schneller wieder auf den Beinen als beim Frosch damals.

Der durfte seinen Bruder bereits samstags kennenlernen. Ich war aufgeregt, wie der erste Kontakt zwischen den Brüdern wohl laufen würde. Dazu kam ja, dass der Frosch mich seit Donnerstagmorgen nicht mehr gesehen hatte. Ich hatte ihn fürchterlich vermisst! Ängste, dass er auf das Äffchen irgendwie negativ reagieren könnte, wurden sofort zerstreut. Er steuerte den kleinen Bruder gleich an und streichelte ihn liebevoll.

Dienstag oder Mittwoch wollte ich also Nachhause gehen und mein Mann wollte montags noch einmal arbeiten, der Frosch war bis mittags sowieso in der Kinderkrippe untergebracht. Montagmorgen kam dann die Nachricht meines Mannes, dass der Frosch sich warm anfühlen würde. Er hatte auch tatsächlich über 39 °C Temperatur und ich wollte einfach nur noch bei meinem kranken Kind sein.
Zuerst stand aber noch die Geburtsanmeldung an, wozu ich meinen Mann benötigte der die Unterlagen hatte. Außerdem die U2 beim Kinderarzt und das im Krankenhaus angebotene Fotoshooting hatte sich ebenfalls noch ergeben.
Ich bin immer wieder dankbar für das "Dorf", dass wir hinter uns haben. Der Frosch wurde morgens vom Opa betreut und nachmittags ging meine Mutter mit ihm zum Kinderarzt. Ich wartete derweilen auf die Untersuchung der Ärztin und spielte weiter mit dem Gedanken Nachhause zu gehen.
Ich durfte dann tatsächlich das Krankenhaus verlassen, wenn die Ärztin auch etwas erstaunt darüber war und irgendwie war ich auch traurig darüber. Es war so ein bisschen ein Abschluss, ein letztes Mal. Familienplanung ist hier nämlich zu 90% abgeschlossen.
Ankommen im Alltag
Die erste Woche Zuhause war dann wirklich sehr, sagen wir mal, hart. Ein krankes Kleinkind - Es stellte sich heraus, dass er Hand-Fuß-Mund hatte. Da bringt er seit einem Jahr in der Betreuung nur Erkältungen mit Nachhause und kaum ist der Babybruder auf der Welt, schleppt der Frosch die "Seuche" an. - eine Mutter im Wochenbett, ein Säugling, der Tag und Nacht verwechselt. Wir waren alle erleichtert, als es Tom wieder besser ging. Es tat mir furchtbar leid, dass wir Paul so von ihm fernhalten musste, wo er ihn doch gerne Kuscheln und Streicheln wollte.
Durch das Hormonchaos ging mir das sehr nah, zumal ich sowieso das Gefühl hatte, dass der Frosch erst einmal verarbeiten musste, dass ich ihn zwar Donnerstags in die Krippe gebracht hatte, dann aber verschwunden war. Natürlich hatten die Großeltern ihm erklärt, dass sein kleiner Bruder jetzt raus möchte, aber man weiß halt doch nicht, wie ein Kleinkind solche Informationen aufnimmt und versteht.
Der Frosch ist aktuell furchtbar anhänglich und will wieder ganz viel "Mama". Die Narbe am Bauch hat er mit: "Hast du da ein Aua, Mama?" kommentiert und wollte mir sanft darüber streicheln und pusten. Regelmäßig hat er sich erkundigt, ob ich noch ein Pflaster habe und als ich ihn vorgestern fragte, ob wir seinen Legozug zusammen aufbauen sollen, schaute er mich ganz verdutzt an und sprach: "Geht's dir wieder besser, kannst du wieder laufen?"
Der Babybruder selbst ist aktuell noch ganz pflegeleicht, mal davon abgesehen, dass er mich kaum Schlafen lässt und passenderweise der Frosch sich immer dann meldet, wenn ich gerade mal schlafen kann. Das war die ersten Tage richtig heftig für mich, bis der Frosch-Äffchen-Papa zu mir sagte: "Du hast gewusst, dass es so kommen kann, also steh es durch!" Sehr unsensibel, mein Mann ist halt Realist und seit dem belastet mich der Schlafmangel auch nicht mehr so enorm. Er hat schließlich recht.
Stillen klappt übrigens ganz prima, wenn ich schon meine Kinder nicht "richtig" gebären kann, so kann ich sie wenigstens ordentlich ernähren. *Ironie*

Ich wusste dieses Mal, was auf mich zu kommt und habe das Äffchen bereits im Krankenhaus nach Bedarf angelegt. Er hat auch ganz toll getrunken, leider hatten meine Brüste irgendwann nicht mehr mitgemacht und ich hatte auf Stillhütchen zurückgegriffen. Aber das ist halb so wild. Ein bisschen Pre hatte ich mit einer Spritze noch zugefüttert, der  Milcheinschuss kam aber bereits am 3. Tag nach dem Kaiserschnitt und beschert mir seit dem einen Ausschnitt - ganz ohne OP - wie ich ihn mir sonst nur erträumt habe. Das Geburtsgewicht hatte Paul bereits vergangenen Montag wieder erreicht und trinkt sich seit dem regelmäßig ins Milchkoma.
Der Frosch-Äffchen-Papa muss nun ab nächsten Dienstag wieder Arbeiten und ich bin ehrlich gesagt noch ein bisschen ängstlich, wie ich das morgens mit zwei Kindern händeln soll. Es dauert doch sehr lange, bis beide versorgt sind und ich selbst auch.
Der Haushalt geht mir mächtig auf den Keks. Es sagt sich immer so leicht, dass man im Wochenbett den Haushalt links liegen lassen soll. Aber das funktioniert auch nur bedingt, schließlich soll langsam wieder Normalität einkehren und ich möchte hier wieder selbst den Laden "schmeißen". Wie sagte die Johanna-Mama zu mir: "langsam" ist das Stichwort.

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