Mit diesem Schild wird die Bevölkerung um Aufmerksamkeit gebeten.
Olfen. Nachdem in Olfen die Reste eines bisher unbekannten Römerlagers an der Lippe entdeckt wurden, haben die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) nun Sorge, Raubgräber könnten wertvolle Relikte aus der Römerzeit schon vor ihnen heben. "Passen Sie auf diesen Schatz auf und melden Sie illegale Sondengänger der Polizei!" appellierte Bürgermeister Josef Himmelmann deshalb jetzt an die Bevölkerung, Augen und Ohren offen zu halten. Ein wenig hadert der erste Bürger der Stadt aber auch schon mit den Archäologen. "Ich habe mich geärgert über den LWL, denn es hat mir nicht gepasst, dass Sie die Sachen alle nach Haltern geschafft haben", wandte er sich bei einer Info-Veranstaltung in der Olfener Stadthalle direkt an den Chefarchäologen Prof. Dr. Michael Rind und Ausgrabungsleiterin Dr. Bettina Tremmel. "Eigentlich müsste das auch mal in Olfen gezeigt werden", meinte er. Dabei schloss er aber ein "eigenes" Römermuseum für Olfen aus. Als Lösung könne er sich vorstellen, dass einige Fundstücke wechselnd in der Steverstadt ausgestellt werden, "damit die Olfener die Fundstücke als ihren Schatz begreifen."
Einen Fund hatte Bettina Tremmel "im Gepäck": die Scherbe von einem römischen Krug. Die wissenschaftliche Referentin klärte mit Hilfe eines Films und vieler Folien darüber auf, wie es vermutlich kurz vor Christi Geburt im Lipperland und konkret im Olfener Lager ausgesehen hat, wie groß es war, warum die Lippe so wichtig für die Versorgung der vielen Soldaten war, wie die Römer in dem Lager lebten, was bisher alles gefunden wurde und wie es für die Archäologen nun weitergeht. Prof. Rind wies auf die besondere Bedeutung der Fundstätte als "Langzeitprojekt" hin .
via Angst vor Raubgräbern | (Kreis Coesfeld) - Westfälische Nachrichten.