Das ist doch mal neu, das ist doch mal originell. Fremdenfeindlichkeit im Virtuellen, Angst vor Computern, Smartphones, vielleicht auch Scannern und Druckern. Hightech-Hass bei Hans-Peter Uhl, dem Christdemokraten, der das Netz gern flächendeckend überwachen will, wohl aber auch bei engagierten Sozialdemokraten wie Andrea Nahles und Sigmar Gabriel, die mehr Schutzmänner für die elektrischen Räume fordern.
"Vielleicht ist das die eigentliche Geschichte hinter der absurden Debatte: Die eine Generation entfremdet sich von der anderen", mutmaßt Plöchinger, weil ja nun auch alles gesagt und wie immer nichts getan ist. Ein neues Spielfeld, der elektrische Mensch, der sich nicht mehr versteht mit allen, die kein Facebook-Profil haben und keinen Bürgermeisterposten bei Foursquare. Beim Original-Kulturkampf setzte Bismark die Trennung von Staat und Kirche mit juristischen Mitteln durch, wobei "einander fremde kulturelle Lebensweisen aufeinandertrafen" (Wikipedia). Als drei junge Mädchen im Härtelwald des saarländischen Dorfes Marpingen eine Marienerscheinung hatten, strömten die Pilger nur so herbei. Die Kirche aber versagte dem Wunder die Anerkennung. Und die preußischen Behörden sperrten das Gelände, um die Pilgerströme zu stoppen.