Europaweit rot eingefärbte Börsenbarometer haben den Wochenanfang in so etwas wie einen “kleinen schwarzen Montag” verwandelt. Die Angst geht um auf dem Kontinent. Angst vor der schwächelnden Wirtschaft in China, vor der Talfahrt der Euro-Zone, vor der politischen Ungewissheit in Frankreich und Holland – alles das zusätzlich zu den Zweifeln gegenüber den Sparmassnahmen, die Brüssel überall verlangt, mündeten in in ein generelles Verkaufsklima, durch das alle europäischen Börsen drastisch Punkte einbüssten.
Der spanische IBEX startete mit einem Minus von 3,25 Prozentpunkten, also unterhalb vom Börsenschluss des 9. März 2009 mitten in der Lehman Brothers Krise. Am Ende des Tages zeigte das Barometer -2,76%. Am meisten verlor Sacyr Vallehermoso, das zehn Prozent des Repsol-Kapitals hält, betroffen von der YPF-Enteignung durch die argentinische Regierung. Danach folgt ACS mit -10,09%, das in der vergangenen Woche einen 3,69%-Anteil an Iberdrola mit 540 Millionen Euro Verlust verkauft hatte. Londons Börse verlor 1,91%, Paris 2,97%, Frankfurt bemerkenswerte 3,41% und Mailand 3,83%.
Die spanische Wirtschaft schrumpfte im ersten Trimester des Jahres um 0,4 Prozent gegenüber dem letzten Trimester 2011, wie die spanische Staatsbank bestätigte, während die Risikoprämie über die 430-Punkte-Marke stieg. Zinsen für zehnjährige Anleihen überstiegen einmal mehr die 6%-Marke. Die französische Ungewissheit über den Wahlausgang und die in Holland zurückgetretene Regierung, die die unterstützung des Rechtsradikalen Geert Wilders zum Sparprogramm verloren hatte, sorgten für weitere Verwirrung “der Märkte”.