Wenn Du hier gelandet bist, weil Du nach „Angst bekämpfen“, „Panikattacken bekämpfen“ oder „Angstzustände bekämpfen“ gesucht hast, bin ich froh darüber, dass Du dieses Video gefunden hast.
www.youtube.com/watch?v=GCfrnu0jycA
Zum Video auf Youtube: http://youtu.be/GCfrnu0jycA
Wenn Du an Panikattacken & Co. leidest, kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Du Deine Angst bekämpfen willst. Diesen Zahn möchte ich Dir bereits an dieser Stelle ziehen. Es ist absolut kontraproduktiv Angst und Panikattacken bekämpfen zu wollen, denn wenn man die Angst bekämpfen möchte, wird man sie erst recht nicht los.
Dies ist vielleicht noch relativ einfach nachzuvollziehen, die Umsetzung aber ist dafür umso schwieriger. Schließlich will man Angstzustände und Panikattacken mehr als alles andere loswerden. Und genau hier liegt das Problem.
Angst personifizieren
Wenn wir die Angst bekämpfen, geben wir ihr noch mehr Macht über uns, wir geben der Angst den Raum, den sie nicht verdient. Mir hat es immer geholfen, die Angst zu personifizieren, sie als einen Mensch zu sehen.
Die größte Strafe für einen nahestehenden Menschen ist die Nichtbeachtung. Wenn uns das gelingen würde, würde die Angst sofort verschwinden. Nichtbeachtung funktioniert jedoch kaum. Wie könnten wir die Angst nicht beachten?
Wir könnten ihr jedoch relativ gleichgültig gegenüber stehen. „Hallo Angst. Da bist Du ja wieder. Sorry, aber habe gerade überhaupt keine Zeit und Lust auf Dich.“ Wenn Dir das gelingt, hast Du einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Die Angst ist Dein Freund
Wir können aber noch weiter gehen. Bislang haben wir die Angst als Feind betrachtet, als etwas oder jemanden, der uns das Leben zur Hölle macht und das trifft ja auch voll und ganz zu. Das ist schließlich der Grund, weshalb Du die Angst bekämpfen willst.
Können wir die Angst nicht sogar als Freund betrachten? Ich verrate Dir etwas: Wir können! Ich hätte damals niemals geglaubt, dass mir das gelingen sollte. Genau wie Du wollte ich Angst und Panikattacken bekämpfen. Ich hasste alles, was damit zusammen hing.
Damals riet mir ein Chefarzt, mit meiner Angst zu sprechen, sie zu begrüßen und sie zu fragen, was sie von mir will. „Hallo Angst. Schön, dass Du da bist. Was willst Du mir sagen.“
Ich dachte zunächst, der hat einen Knall. Ich will diese verdammte Angst bekämpfen und sie nicht auch noch freundlich begrüßen. Trotzdem fand ich es sei einen Versuch wert. Was hatte ich schon zu verlieren?
Ich war überrascht, dass ich tatsächlich dazu in der Lage war. Auch wenn ich mir zunächst vorkam wie ein Verrückter redete ich mit meiner Angst. Ich fragte immer wieder „Was willst Du mir sagen“.
Und so war ich in der Lage, zu erkennen, was gerade nicht stimmte, was mich beschäftigte. Ich betrachtete die Angst als Hinweisgeber, als ein nerviger Freund, der mich mit aller Kraft und Penetranz auf etwas stoßen wollte.
In diesem Moment schaffte ich es, einmal nicht die Angst in den Mittelpunkt zu stellen. Ich bekämpfte sie nicht, ich nahm sie als Freund an, der mir ungefragt helfen wollte. So gelang es mir hinter die Angst zu schauen, und zu erkennen, was in meinem Leben gerade nicht stimmte. Damit war die Angst verschwunden und das gelingt niemals, wenn man Angst und Panikattacken bekämpfen möchte.
Auch wenn sich das Ganze für Dich im ersten Moment komisch anhört. Ich kann Dich gut verstehen, mir ging es nicht anders, stelle Dir einmal die folgende Frage: Kann es nicht sein, dass die Angststörung nur aufgetaucht ist, weil Du Dich nicht auf dem richtigen Weg befindest? Ist es nicht möglich, dass Du in Deinem Leben dringend etwas ändern solltest und die Angst Dich tatsächlich darauf hinweisen will?
Heute weiß ich, dass das bei mir der Fall war. Heute weiß ich auch, dass es bei vielen Betroffenen, die Angstzustände und Panikattacken haben oder hatten, ebenfalls der Fall ist oder war.
Angst und Panikattacken bekämpfen ist aussichtslos
Was hast Du zu verlieren? Auch wenn es Dir zu Beginn schwer fällt, die Angst nicht mehr als Feind zu betrachten, nicht mehr Panikattacken bekämpfen zu wollen, wirst auch Du irgendwann die Erfahrung machen, dass es wesentlich hilfreicher ist, die Furcht als Freund anzusehen. Du hast sicherlich schon unzählige Male versucht, die Angst zu bekämpfen und ich bin sicher, dass es Dir nicht gelungen ist Es funktioniert nicht.
Du kennst vielleicht Einsteins Definition von Wahnsinn: „Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“ Vielleicht ist es jetzt endlich an der Zeit, etwas anderes zu versuchen. Angst bekämpfen zu wollen, führt jedenfalls nicht zum gewünschten Ergebnis.