Angriffspläne gegen Iran: Israels Ex-Geheimdienstchef wirft Regierung Bluff vor

Von Abc

Israels Regierung will eine iranische Atombombe notfalls mit einem Militärschlag verhindern. Das sei eine Täuschung der Öffentlichkeit, sagt der ehemalige Chef des Inlandsgeheimdiensts. Ein solcher Angriff könne Teherans Atomprogramm nicht aufhalten, sondern die Kriegsgefahr dramatisch erhöhen.

Ehemaliger Spitzenbeamter Diskin: "Regierung gaukelt der Öffentlichkeit ein Trugbild vor"

Jerusalem - Eine Atombombe in den Händen Irans - dieses Szenario will Israel unter allenUmständen verhindern. Die israelische Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält sich die Option eines Militärschlags gegen Irans Atomanlagen offen. Dabei wurde immer wieder betont, der späteste Zeitpunkt für einen Präventivangriff sei 2013. Danach könnten die iranischen Anlagen so tief unter die Erde verlegt worden sein, dass selbst bunkerbrechende Waffen ihnen nichts mehr anhaben könnten.

Ein ehemaliger israelischer Spitzenbeamter erhebt nun schwere Vorwürfe gegen seine Regierung. Juwal Diskin, früherer Leiter des israelischen Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, sagte, die Bevölkerung werde hinsichtlich des Umgangs mit Iran in die Irre geführt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak gaukelten "der israelischen Öffentlichkeit in der Iran-Frage ein Trugbild vor", sagte Diskin während einer Ansprache in der Stadt Kfar Saba bei Tel Aviv.

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