Angezählt, das Federvieh

Der Naturschutzbund Deutschland lässt bis zum Sonntag noch Vögel zählen. Erstmals bundesweit. Eine Stunde soll man sich auf die Lauer legen und im heimischen Grund Amsel, Drossel, Fink und Star zählen.
Weil Pleitegeier, Paradiesvögel, komische Kauze, Hupfdohlen, Schnapsdrosseln, Schmutzfinken und Dreckspatzen, Rosinenpicker, Nachteulen, Pechvögel und Kuckuckskinder nicht mit eingerechnet werden, hat man nicht viel zu tun.
Die Idee zur gemeinsamen Wintervogelerfassung durch wissenschaftliche Laien stammt übrigens aus den USA, wo schon vor über einem Jahrhundert bei Jagdgesellschaften miteinander gewetteifert wurde, wer die meisten Vögel erlegt. Anno 1900 kam dann ein netter Vogelkundler auf die Idee, dass man das Federvieh ja auch statt mit der Flinte mit dem Fernglas und Notizblock jagen könne.
Apropos. In den USA sind an Neujahr Rotschulterstärlinge in Scharen vom Himmel gefallen. Mit 5000 fing es in Arkansas an, dann ging's à la Hitchcock in Louisiana weiter. Wenige Tage danach das gleiche Mysterium in Neuseeland, Italien und Schweden. Da regnete es Dohlen.
Vorzeichen des nahen Weltuntergangs? Vorboten für das Jahr 2012, das die Maya einst im Kalender als Schichtende der Welt errechnet haben? Oder ist der Erdmagnetismus schuld?
Zugvögel und anderes Getier orientieren sich bei ihren Reisen bekanntlich am Magnetfeld der Erde. Und das, sagen Fachleute, schwächelt ja allmählich.
Tiere verlieren die Orientierung, prallen gegen Häuser, fallen vom Himmel. Die schrägen Vögel von der FDP rotieren ja auch schon bedenklich - und ihr Obertruthahn ist angezählt.

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