Angelikawurzeltee: Zubereitung, Wirkung & Mehr

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Die Pflanzenfamilie der Angelica hat vor allem zwei Prominente, A. archangelica und A. sinensis. Während hierzulande vor allem A. archangelica, bekannt als Angelikawurzeltee, gegen Verdauungsbeschwerden, Kreislaufproblemen und Angstzuständen genommen wird, wird sein Verwandter A. sinensis schon lange Zeit in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendet, um den Hormonhaushalt und die Verdauung zu unterstützen. 

In unserem Beitrag erfährst du mehr über die positive Wirkung von Angelikawurzeltee, den Geschmack und wie du ihn zubereiten kannst.

Was ist Angelikawurzeltee?

Angelikawurzeltee wird aus den Bestandteilen der Pflanze Angelica archangelica gewonnen. Laut mündlichen Überlieferung, soll die Pflanze nach einem Engel benannt sein, der während der Pestzeit in Europa erschienen ist und einem Mönch die Pflanze zeigte. Das hierzulande bekannte Angelika (auch europäisches und Garten Angelika genannt), sollte nicht mit dem chinesischen Kraut (Angelica sinensis (Dong Quai)) verwechselt werden. 

Alle Pflanzen aus der Angelica-Familie können bis zu 3 Meter hoch wachsen. Die Blüten haben eine Kugelform mit grün-gelblicher Färbung, die später als kleine gelbe Früchte erblühen. Der einzigartige Duft wird als typisch erdig-krautig beschreiben, mit einem Hauch Moschus. 

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Angelika Pflanzen. Einmal das europäische A. archangelica und das chinesische A. sinensis, beide werden in der Kräutermedizin bzw. der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Der Unterschied in der Verwendung der Pflanzen liegt darin, welche Bestandteile genommen werden, um daraus Produkte herzustellen. Von der A. archangelica werden Wurzel, Samen, Früchte und Blüten genommen, um daraus Medizin herzustellen. Und von der A. sinensis wird hauptsächlich die Wurzel der Pflanze genommen. 

Angelikawurzeltee Zubereitung 

Möchtest du dir eine Tasse Angelikawurzeltee zubereiten, solltest du mit einem holz-erdigen Geschmack rechnen mit einer bitteren Note im Abgang. Manche behaupten der Geschmack ähnelt Wachholderbeerentee. 

Für eine Tasse (300 ml) brauchst du ungefähr einen halben Teelöffel getrocknete und geschnittene Angelikawurzel. Die getrocknete Kräutermischung solltest du in ein Tee-Ei geben, damit du nachher keine Reste in deinem Aufguss wiederfindest. Wie bei anderen Kräutertees, empfehlen wir hier eine Ziehzeit von maximal 10 Minuten. 

Wenn du kein Tee-Ei benutzt hast, musst du anschließend den Aufguss nur durch ein Teesieb geben und kannst den Tee genießen. 

Angelikawurzeltee Wirkung: Positive Eigenschaften

Genau wie bei anderen Kräutern, die in der Alternativmedizin schon seit Jahrhunderten verwendet werden, fehlen auch bei Angelikawurzel die fundierten wissenschaftlichen Beweise. Hier und da gibt es vereinzelte Studien die eine positive Tendenz zeigen, aber für eindeutige Aussagen braucht es mehr und vor allem eindeutige Ergebnisse. 

Angelikawurzel wird nichtsdestotrotz schon seit sehr langer Zeit in der Alternativmedizin gegen Krankheiten und Symptome wie Sodbrennen, Schlaflosigkeit, Angstzustände und Magenverstimmungen verwendet. 

Bei A. sinensis gibt es Hinweise darauf, dass es vor allem an der pflanzlichen Verbindung “Ligustilid” liegen könnte, die der Pflanze auch ihren Duft verleiht. 

Verdauungsprobleme

In verschiedenen Ländern wird Angelikawurzel zum Bekämpfen von Verdauungsbeschwerden eingenommen. Häufig besteht die Behandlung aus einer Kombination aus Angelikawurzel und anderen Kräutern. Es gibt keine Forschungsergebnisse die eine eindeutige, positive Wirkung zeigen. 

Antimikrobielle Wirkungen

Das in A. archangelica enthaltene ätherische Öl “Imperatorin” zeigte in einer Reagenzglas Studie das Potential, Bakterien wie Staphylococcus aureus und Escherichia coli abzutöten.

Arthritis

Es gibt Hinweise darauf, dass die pflanzlichen Verbindungen in A. sinensis Schutz gegen rheumatoide Arthritis und Gelenkverschleiß bieten. Genauso können sie Entzündungen verringern und Knorpelreparaturen bei Arthrose fördern. Leider wurden die Studien in Reagenzgläsern und Tiermodellen durchgeführt, wodurch die Ergebnisse abgeschwächt werden. 

Angstzustände

Es gab eine Tierstudie bei der untersucht wurde, ob durch die Zugabe von Angelikawurzelextrakt Angstzustände reduziert werden können. Bei den Ratten konnte tatsächlich ein Effekt festgestellt werden, aber der Effekt wurde nie an Menschen getestet. Daher ist die Wirkung nur sehr schwer übertragbar. 

Interessante Fakten

Gin-Produktion

Die Wurzel der A. archangelica wird manchmal in der Herstellung von Gin und anderen alkoholischen Getränken verwendet. Die Blätter können kandiert und als Beilage serviert werden. 

Fazit

Leider, wie bei vielen anderen Kräutern auch, gibt es hier keine eindeutigen Beweise für die positiven Eigenschaften, wodurch sie nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt wie sie vielleicht sollte. Aber es hat sicher seine Gründe, warum Angelikawurzel in verschiedenster Form, wie zum Beispiel Tee, schon seit hunderten von Jahren genutzt wird. 

Hast du schon mal Angelikawurzeltee getrunken? Wie schmeckt er dir? Schreib uns deine Erfahrung in die Kommentare. Wir freuen uns auf deine Nachricht!

Weiterführende Links:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24380307/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32135035/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29181405/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24319475/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22030557/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23494901/

https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/heilpflanzen/engelwurz-pflanzlicher-helfer-bei-verdauungsproblemen-733079.html

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_68620016/angelikawurzel-wirkung-der-engelwurz-pflanze.html

Titelbildquelle: Image by PDPics from Pixabay


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