Kaum zu glauben, aber wahr: Auch in unseren europäischen Nachbarländern gibt es Menschen, die nichts schöner finden, als mit ihrem Hund zu verreisen. Ich freue mich, Euch heute Angelika aus Österreich vorzustellen.
1. Wer bist Du, und wer ist Dein vierbeiniger Begleiter?
Um wen dreht sich alles in unserem Haus? Um unseren ungestümen, nimmermüden, kohlrabenschwarzen Labrador-Mischling Coffee, seines Zeichens auch bekannt als Traveldog #CoffeeUnterwegs auf meinem Reiseblog www.wiederunterwegs.com
Ich bin eben diese Reisebloggerin und wohne mit Coffee und meinem Mann im österreichischen Weinviertel, einem Paradies für unternehmungslustige Hunde mit großem Hang zur Hasenjagd. Coffee ist aber auch heimlicher Couch-Surfer und ein höchst umsichtiger, schlabbernder Freund von Menschen-Babys. Welpen sind auch okay. Hauptsache es ist etwas los. Was wir nicht mögen: Alles, was davonläuft – dazu gehören obgenannte Hasen, Rehe, feindselig gestimmte Katzen und Eichkätzchen sowie Ziesel. Alles bei uns daheim „hintaus“ in Mengen vorhanden – das Spazierengehen mit Coffee fällt bei uns also leider nicht unter „Entspannung“.
2. Wenn Du auf der Suche nach einem Hotel bist – was ist wichtig für Dich, wenn Du mit Hund reist?
Reisen mit Hund? Kann Spaß machen, ist aber auch verdammt anstrengend und verlangt nach viel Organisationsaufwand. Und: Ganz ehrlich? Seit wir mit Coffee reisen, ist alles anders – weniger Museen und Citys, mehr Natur, Wandern und Schwimmen.
Unsere Tagesetappen im Auto sind nun deutlich verkürzt und so kommen wir in Gegenden, die wir sonst nie besuchen würden.
Zudem ist der Beisatz „Haustiere erlaubt“ bei Hotelbeschreibungen nur sehr mäßig dazu geeignet, mich davon zu überzeugen, dass urlaubende Hunde dort auch wirklich gerne gesehen sind. Im Sommer legen wir (alle drei) gesteigerten Wert auf See- oder Fluss-Zugang für Coffee. Das kommt uns allen zu Gute, denn nach einer Wasserschlacht ist Coffee rechtschaffen müde und wir haben den Urlaubsabend quasi für uns.
Mein Herz schmilzt natürlich auch, wenn Coffee beim Check-In persönlich begrüßt und ihm sofort Wasser und ein Leckerli gereicht wird. Und noch mehr Spaß macht das Reisen mit dem Herrn Hund, wenn sogar er mit Namen angesprochen wird: Denn schließlich hat Coffee eine eigene Rubrik auf meinem Reiseblog – und seine Abenteuer eilen ihm somit voraus.
Und wenn man mich im „Haustiere erlaubt“ Hotel dann noch unaufgefordert informiert, wo in der Nähe ich Gassizonen finde – dann bin ich wirklich von der echten Hundefreundlichkeit überzeugt.
3. Was ist Dein persönlicher Urlaubstipp für HundeReisenMehr?
Bei Coffee hat es sich bewährt, ihm sowohl auf sein Brustgeschirr, als auch sein Halsband und den Umhänger darauf (also dreifach) eine Notfall-Telefonnummer anzugeben (inkl. Auslandsvorwahl), denn bei unserer ersten Auslandsreise wollten wir ganz sicher gehen, auch wieder mit Hund nach Hause zurückzukehren.
Mein Tipp für HundeReisenMehr? Das österreichische Waldviertel – ein Teil Niederösterreichs, der noch ziemlich urig und authent daherkommt und wo es noch nicht soviele Vorschriften für unternehmungslustige Hunde gibt wie anderswo in Österreich (etwa bei den vielgelobten Badeseen).
So ist etwa ein Ausflug zu den Kamptalstauseen in Österreich für Hundefreunde unbedingt empfehlenswert. Mein Tipp – noch aus Kindheitstagen: Der Ottensteiner Stausee – ein Natur-Feeling wie in Skandinavien. Mit dem Vierbeiner ein Ruderboot oder ein Elektroboot beim Strandcafé mieten (erst dort Kaffee trinken mit Blick auf die Ruine gegenüber) und danach mit einer gut gefüllten Eistasche ganztags in See stechen: Es gibt viele wilde Anlegemöglichkeiten und kleine Inselchen zum Klettern, wo es sich herrlich den Tag verbringen lässt – perfekt zum Baden für Hund und Mensch!
4. Fünf Dinge, die Du immer im Gepäck hast, wenn Du mit Hund reist?
Nur fünf? Coffee reist mit eigenem Rucksack (den, mit Verlaub, allerdings WIR schleppen) und darin befinden sich u.a. zu jeder Zeit:
- Wasser und diverse Gebinde dafür in allen Größen sowie Leckerli und Trockenfutter für den großen Hunger zwischendurch
- ein zweites (oder gar drittes) Brustgeschirr – denn der Herr Hund wird bei Ansicht von flüchtenden Wildtieren gerne zum Entfesslungskünstler sowie eine lange Laufleine
- sein zerkautes Frisbee (bei uns auch „Fress-Bee“) genannt und „floating“ Wasserspielzeug – ganz wichtig!
- ein rotes Halstuch, wenns abends mal vornehmer sein soll … ;-) … damit hat er noch jeden rumgekriegt
- Unmengen an Gassisackerln und Medikamente für „nachher“ – nach dem Salzwassergenuss nämlich
Vielen Dank, Angelika, dass Du mir Rede und Antwort gestanden hast. Irgendwann komme ich Dich im Waldviertel mit Dayo und Suri besuchen und hoffe, dass Du mir dann Deine (Hunde-)Lieblingsplätze zeigst. Wer Lust auf die Reisegeschichten bekommen hat, der kann Angelika auf ihrem Blog unter www.wiederunterwegs.com besuchen.
Fotos: Angelika Mandler-Saul
← Die Pfeiffers in der Bretagne – malerische Fischerdörfer und immer wieder die Steilküste